Bis zu zehn Milliarden Euro könnten Schwarzgeld sein, schätzt der Linzer Ökonom Friedrich Schneider.
Wien/Red. In Österreich legt man gern an: 53 Milliarden Euro haben Ausländer auf heimischen Banken gelagert, davon kommen 35 Mrd. Euro von EU-Staatsbürgern. Bis zu zehn Mrd. Euro könnten Schwarzgeld sein, schätzt der Linzer Ökonom Friedrich Schneider.
Die Debatte über Offshore-Leaks und das Bankengeheimnis wird zweifellos auch den inoffiziellen EU-Finanzministerrat am Freitag und Samstag in Dublin bestimmen. Auf der Tagesordnung stehen zwar die Wirtschaftslage und die Finanzstabilität in der EU, die aktuelle Entwicklung werde aber „sicher breiten Raum einnehmen“, hieß es am Montag.
In Deutschland nützt die SPD die Steueroasendebatte für den Wahlkampf. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück legte am Montag einen Achtpunkteplan gegen Steuerbetrüger und ihre Helfer vor. Gefordert werden unter anderem härtere Strafen für Banken. Steinbrück gab sich diesmal gemäßigt: Als Finanzminister wollte er 2009 noch die „siebte Kavallerie vor Yuma“ gegen die Steueroasen ausreiten lassen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.04.2013)