Wäscheriese Triumph baut in Österreich 350 Jobs ab

Waescheriese Triumph baut oesterreich
Waescheriese Triumph baut oesterreich(c) Valisere
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Die Nähwerke in Oberpullendorf und Aspang werden zugesperrt. In der Oberwarter Fabrik und der Zentrale in Wiener Neustadt werden Kürzungen vorgenommen.

Der Schweizer Dessousriese Triumph, der in Europa schon länger mit starken Absatzeinbußen kämpft, setzt nun in Österreich den Rotstift an und streicht 350 Arbeitsplätze. Darüber wurden die Beschäftigten gestern, Mittwoch, bei Betriebsversammlungen informiert, gab die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge am Donnerstag in einer Aussendung bekannt.

Die Nähwerke in Oberpullendorf und Aspang werden geschlossen - das trifft in Summe 201 Beschäftigte (109 in Oberpullendorf, 92 in Aspang). Auch in dem Werk in Oberwart, in dem 240 Personen arbeiten, sowie in der Österreich-Zentrale in Wiener Neustadt mit 1.100 Beschäftigten seien produktionsnahe Arbeitsplätze gefährdet, so die Gewerkschaft.

Ein Schließungsdatum für die beiden vom Aus betroffenen Produktionswerke Oberpullendorf gebe es noch nicht, sagte Konzernsprecher Olav Kratz. Bis Mai/Juni werde in den Werken noch kurzgearbeitet. Die Haltefrist von drei bis vier Monaten miteingerechnet dürfte frühestens im Herbst 2013 mit dem Personalabbau begonnen werden, sofern der Sozialplan für die 350 betroffenen Mitarbeiter bis dahin stehe, so Kratz.

Gewerkschaft fordert raschen Sozialplan

Die Gewerkschaft fordert "ein klares Bekenntnis des Konzerns zum Standort Österreich" sowie rasche Sozialplan-Verhandlungen für die betroffenen Beschäftigten.

Triumph hat bereits 2010 das oststeirische Werk Hartberg mit 300 Beschäftigten geschlossen. Im Sommer 2012 führte der Wäschekonzern in den Betrieben in Oberwart, Oberpullendorf und Aspang Kurzarbeit ein, die noch immer andauert. Schon damals ging unter den Beschäftigten die Angst vor einer Schließung um. Denn auch 2010, als der Standort Hartberg aufgegeben wurde, hat es zuvor für alle Produktionsmitarbeiter Kurzarbeit gegeben.

Konsumzurückhaltung als Grund

Als Hauptgrund für den Jobabbau führt Kratz Überkapazitäten an. In Ost- und Südeuropa gebe es zudem eine anhaltende Flaute und Konsumzurückhaltung. Der Schweizer Konzern wird auch in China ein Werk schließen. 2700 Beschäftigte verlieren dort ihren Job.

In Österreich sind vom Abbau hauptsächlich Näherinnen betroffen. Bisher wurde in den heimischen Werken Oberpullendorf, Aspang und Oberwart Lingerie für die Marken Triumph, Sloggi und Valisère genäht. In Zukunft wollen sich die Schweizer in Österreich nur noch auf Sloggi beschränken. Als Produktionsstandort dient Oberwart. Die Marken Triumph und Valisère werden künftig woanders genäht, vermutlich in Portugal und Marokko.

Triumph ist hierzulande nach Palmers der zweitgrößte Dessoushersteller. Die Konkurrenz durch Bekleidungsketten wie H&M oder C&A, die Wäsche und Strümpfe deutlich günstiger anbieten, wächst, sodass auf Fachhändler nur noch ein Drittel der Umsätze abfallen.

Die Triumph International AG in Österreich soll schrittweise zu einem internationalen Kernkompetenzzentrum für die Marke sloggi weiterentwickt werden, gibt Schweizer Mutter des Unternehmens bekannt.

(APA)

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