Wiener Privatbank: Klaus Umek übernimmt Kontrolle

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Der ehemalige Goldman-Sachs-Banker übernimmt 35 Prozent der Anteile von den bisherigen Kernaktionären Günter Kerbler und Johann Kowar.

Bei der börsennotierten Wiener Privatbank SE kommt es zu wesentlichen Weichenstellungen. Ex-Goldman-Sachs-Banker Klaus Umek, Gründer und Partner der Investmentgesellschaft Petrus Advisers, übernimmt vorbehaltlich der Zustimmung durch die Finanzmarktaufsicht (FMA) vorerst rund 35 Prozent der Anteile von den bisherigen Kernaktionären Günter Kerbler und Johann Kowar. Umek wird damit neuer Kontrollaktionär des Instituts. "Die Presse" berichtete darüber bereits vor wenigen Tagen.
Umek kündigte am Freitag in einer Pressemitteilung an, seine Anteile weiter aufstocken zu wollen. Der Aktienkauf löst auch ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre aus. Umek stellt rund 7,50 Euro pro Aktie in Aussicht, das ist auch der aktuelle Börsenkurs.

Die Wiener Privatbank bezeichnet sich selbst als Spezial-Institut für Corporate & Private Banking sowie Sachwerte-Investments. Ziel sei es, das börsenotierte Institut nach internationalem Vorbild zu einer führenden Merchant Bank für private und institutionelle Investoren in Österreich auszubauen, heißt es. In diesem Zusammenhang wird auch das Management neu aufgestellt. Kerbler wird mit seinem Anteil von rund 25 Prozent weiterhin einer der Hauptaktionäre der Bank bleiben. Kowar, der seine gesamten Anteile von rund 22 Prozent an Umek verkauft, wird sich als Berater sowie bei Immobilien-Investmentprodukten weiter in der Bank engagieren.

Hauptversammlung am 27. Mai

Kerbler, Kowar und Christian Schopper werden sich nach der Hauptversammlung am 27. Mai aus dem Verwaltungsrat zurückziehen. Umek, Patrick Butler, Walter Platzer und Nai-Tseng Chen werden neu in den Verwaltungsrat einziehen.

Umek ist Gründer und Partner der Investmentgesellschaft Petrus Advisers und arbeitete davor zwölf Jahre bei Goldman Sachs in London, Frankfurt und Moskau, zuletzt als Leiter des Investment Bankings Österreich & CEE. Butler war unter anderem für Bank Austria und Raiffeisen Bank International (RBI) tätig. Seit 2012 ist er bei Petrus Advisers als International Adviser aktiv. Platzer ist Managing Partner der Grant Thornton Unitreu und lehrt an der Wirtschaftsuniversität Wien. Nai-Tseng Chen verantwortet bei Red Bull die Bereiche Corporate Finance, M&A, Teasury, Credit Risk und Versicherungen. Davor war er für die börsenotierte RHI AG und die Bank Austria tätig. Friedrich Kadrnoska wird sein Mandat weiter für die Bank erfüllen.

Michael Sieghart, zuletzt in der Vermögensverwaltung der Deutschen Bank als Managing Director für den Bereich DWS Europäische Aktien zuständig, wird das Geschäftsführende Direktorium im Bereich Markt verstärken und sich um den weiteren Ausbau der Asset Management-Aktivitäten kümmern. In den letzten drei Jahren war er für Petrus Advisers tätig, zuletzt als Partner und CFO.

Der Vertrag mit Helmut Hardt wurde um weitere fünf Jahre bis August 2018 verlängert. Er wird als Geschäftsführender Direktor unverändert für die Bereiche Immobilien und Operations zuständig sein. Eduard Berger wird als Managing Director weiterhin die Bereiche Private Banking, Brokerage und Vertrieb operativ verantworten, teilte die Wiener Privatbank weiter mit.

(APA)

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