Bei einem Treffen ist laut "Kurier" ein Szenario auf den Tisch gelegt worden, das den Staatszuschuss für die Bank auf "nur" 400 Mio. Euro drücken würde.
Das von der EU bisher favorisierte Modell des Verkaufs der Töchter der Hypo Alpe Adria bis Jahresende und der Schließung des Rests hätte allein im laufenden Budgetjahr zumindest 2 Mrd. Euro gekostet, schreibt der "Kurier" (Samstag): Bei einem Treffen am Freitag sei ein Szenario auf den Tisch gelegt worden, das den Staatszuschuss für die Bank heuer aber auf "nur" 400 Mio. Euro drücken würde.
Die kolportierte Variante: Die Hypo überträgt zumindest 12 Mrd. Euro - in anderen Quellen ist von bis zu 15 Mrd. Euro die Rede - an faulen Krediten, Leasingfinanzierungen sowie derzeit unverkäufliche Immobilien in eine Bad Bank. Da die viel weniger Eigenkapital brauche als eine normale Bank reduziere sich der Zuschussbedarf um eine Milliarde Euro. Auch werde versucht, die EU zu überzeugen, dass ein Zeitdruck für den Verkauf der Töchter in Südosteuropa nicht sinnvoll sei. Gelinge das, ersparte man den Steuerzahlern eine weitere Milliarde. Die Balkan-Banken der Hypo wurden ursprünglich mit 1,5 Mrd. Euro bewertet. Setzte die EU durch, dass dieser Teil noch heuer verkauft werden müsste, rechnen die Fachleute mit maximal 500 Millionen Erlös. Eine Milliarde müsste als Verlust abgeschrieben und vom Staat getragen werden. Dies könnte sich der Staat ersparen, wenn die EU ihr Zeit für den Verkauf gebe, wird der Zeitung zufolge argumentiert.
Dass viel neues Staatsgeld gebraucht wird, steht außer Zweifel. Der Hypo-Gesamtkonzern werde in diesem Jahr 300 bis 500 Mio. Euro Verlust schreiben.
Ditz: "Tödliche Diskussion"
Kritik am EU-Wettbewerbskommissar übt in der "Kronen Zeitung" (Samstag) Hypo-Aufsichtsrat Johannes Ditz. "Das ist eine absolut tödliche Diskussion, die Herr Almunia da begonnen hat." Von Abschreibungen, die das Budget heuer mit bis zu 2 Mrd. Euro belasten würden, ist auch in der "Krone" die Rede, allerdings hier in einer Variante, wonach - nach Auslagerungen in eine Bad Bank - die Österreich- und die Italien-Tochter rasch, und damit unter den Buchwerten, und das Südosteuropa-Geschäft erst später verkauft würden.
Am Dienstag wird Finanzministerin Maria Fekter (V) dem Ministerrat über den Stand der Dinge in der Causa Hypo berichten.
(APA)