Verbund profitiert von Geschäft mit E.On, kappt aber Investitionen

PK VERBUND AG 'JAHRESERGEBNIS 2012': ANZENGRUBER
PK VERBUND AG 'JAHRESERGEBNIS 2012': ANZENGRUBERAPA/HANS KLAUS TECHT
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Der Energiekonzern hat den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Das harte Umfeld zwingt aber zum Sparen.

Wien/Red. Die niedrigen Strompreise machen dem Energiekonzern Verbund zu schaffen. Der Versorger gab am Mittwochabend bekannt, seine Investitionen um 300 Mio. Euro auf 1,2 Mrd. Euro zu kappen. Zugleich hob der Konzern wegen positiver Effekte aus einem Geschäft mit E.ON seine Prognose für 2013 an. Weil sich die Rahmenbedingungen für Stromversorger in Europa aber verschlechtert haben, leitet der Verbund Kostensenkungen von 130 Mio. Euro für die Jahre 2013 bis 2015 in die Wege.

Im April hatte der Verbund seinen 50-Prozent-Anteil am türkischen Energieunternehmen Enerjisa an E.ON übertragen. Im Gegenzug erhielten die Österreicher E.ON-Anteile an acht Laufwasserkraftwerken. Der Abschluss dieser Asset Swaps führt zu Cash-Zuflüssen und zu positiven Einmaleffekten im Halbjahresergebnis von rund 1,3 Mrd. Euro.

Deutlich höherer Gewinn

Daher erwartet der Konzern für das Gesamtjahr ein operatives Ergebnis (Ebitda) von mindestens 1,15 Mrd. Euro - sieben Prozent weniger als 2012. Bislang wurden lediglich eine Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Das Konzernergebnis dürfte sich 2013 auf mindestens 600 Mio. Euro belaufen und damit 54 Prozent über dem Vorjahreswert liegen. Die Dividende soll für das Jahr 2013 aber unverändert bei einem Euro je Aktie liegen.
Die positiven Effekte überwiegen die Wertberichtigungen, die bei gut einer Mrd. Euro liegen. Sie betreffen die Gaskombikraftwerke in Österreich und Frankreich sowie die Beteiligung an der Sorgenia SpA. Zusätzlich gibt es Abwertungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Dem Verbund machen - wie der deutschen Konkurrenz - die sinkenden Großhandelspreise am Strommarkt und unrentable Gaskraftwerke zu schaffen. Die europäischen Strompreise sind durch die Einspeisung von subventioniertem Strom aus Erneuerbaren Energien und der schwachen Nachfrage wegen der Wirtschaftskrise deutlich gefallen. Außerdem belasten teure Lieferverträge für die Gaskraftwerke die Energiekonzerne: Sie haben das Gas lange im Voraus zu hohen Preisen eingekauft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2013)

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