Das von der Regierung geschnürte 1,5 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket komme zu spät, kritisiert die Belegschaft des insolventen Baukonzerns Alpine.
Wien/Wals/Linz/AG. Das von der Regierung geschnürte 1,5 Mrd. Euro schwere Konjunkturpaket stößt bei den Mitarbeitern des insolventen Baukonzerns Alpine auf wenig Gegenliebe. Sie üben in einem „Offenen Brief an die Entscheidungsträger in den Verhandlungen zur ,Alpine-Rettung‘“ heftige Kritik. „Wieso wundert es niemanden, dass genau jetzt – zu spät für die Alpine – ein Konjunkturpaket gestartet wird, das jenen Konkurrenten zugutekommt, die ohnehin mit Übernahme unserer Aufträge mehr als ausgelastet sein werden?“, zitieren die „Salzburger Nachrichten“ aus dem Brief. Sie seien „wütend, enttäuscht, traurig und haben das Gefühl, als Spielball verschiedenster Interessen am Ende die Betrogenen zu sein“.
Indes geht das Ringen um eine Übergabe der Baustellen weiter. Masseverwalter Stephan Riel ist zuversichtlich, dass die Baustellen nächste Woche wieder in Betrieb gehen. Von den 1400 Baustellen in Österreich werden 400 in Arbeitsgemeinschaften betrieben. Diese führen die Partner weiter. Dazu gehört auch der Hauptbahnhof Wien. In Salzburg wird mit dem Bauunternehmen Hinteregger verhandelt.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl geht von einem geringeren Schaden als befürchtet aus. Für 90 Prozent der 10.000 Beschäftigten bei der Alpine und Zulieferern könne Entwarnung gegeben werden, sagte Leitl. Bei einigen hundert gebe es Probleme.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2013)