Dayli-Firmenchef Haberleitner bestohlen

Italien DayliFirmenchef
Italien DayliFirmenchef(c) APA/HERBERT NEUBAUER (HERBERT NEUBAUER)
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Der Unternehmer wurde in Italien von vermeintlichen Investoren um eine Million Euro erleichtert.

[Wien/apa/red.] Der Chef der angeschlagenen Drogeriemarktkette Dayli, Rudolf Haberleitner, soll in Italien von vermeintlichen Geschäftspartnern um eine Million Euro bestohlen worden sein, berichten mehrere Medien.

Laut „Kronen Zeitung" versprachen vermeintliche Investoren eine Geldspritze in Höhe von 20 Mio. Euro für Dayli, forderten dafür aber „Gebühren" in Höhe von einer Million Euro. Als Haberleitner sich mit einem „Investor" in einem Lokal in Udine traf, entriss ihm dieser den Koffer mit der Million und fuhr mit einem Auto davon. Haberleitner wollte dazu keine Stellungnahme abgeben. Zur Tageszeitung „Österreich" sagte er: „Ich rede über dieses Thema nicht, Sie werden keine Stellungnahme bekommen. Wenn es so war, wird sich die Polizei damit beschäftigen." Ähnlich die Aussage gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten": „Die Rede ist von einem 69-jährigen Unternehmer, ich bin 68. Und wenn es mich beträfe, dürfte ich nichts sagen, weil polizeiliche Ermittlungen laufen."

Die italienische Polizei bestätigte den Fall gegenüber „Österreich" - und erklärte, dass gegen Haberleitner wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt wird. Es gilt die Unschuldsvermutung. In Italien sind Barzahlungen von mehr als 1000 Euro verboten.

Die Lieferanten der angeschlagenen Drogeriemarktkette werden indes ungeduldig. Sollte in den nächsten Tagen keine Entscheidung über Insolvenz oder Finanzspritze fallen, dann werde man selbst Konkursantrag stellen, hieß es von mehreren Lieferanten. Auch in Italien stehen 100 der 288 Filialen vor der Schließung, weil sie nicht mehr beliefert werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2013)

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