Ludwig Scharinger in Russland schwer verletzt

Ludwig Scharinger
Ludwig ScharingerAPA/HERBERT NEUBAUER
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Der ehemlige Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich ist über eine Stiege gestürzt. Er wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt.

Der frühere Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Ludwig Scharinger ist laut Medienberichten in Russland bei einem Sturz über eine Stiege schwer verletzt worden. Lebensgefahr bestand nicht. Scharinger, dem im vergangenen Jahr Heinrich Schaller als Generaldirektor nachgefolgt ist, ist privat in Russland gewesen. Nach seinem Sturz wurde der bald 71-Jährige zunächst in ein Krankenhaus in Jekaterinburg eingeliefert. Am vergangenen Samstag wurde er mit einem Ambulanzjet nach Linz geflogen, wo er seither in der Landesnervenklinik Wagner Jauregg wegen eines Schädel-Hirn-Traumas, eines Schulter- und eines Unterarmbruches in der Intensivstation behandelt wird. Er wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Sein Zustand war stabil.

Ludwig Scharinger sitzt derzeit nicht nur in mehreren Aufsichtsräten, er ist auch Präsident bei der Österreichisch-Russischen Freundschaftsgesellschaft.

"König Ludwig": Ein Top-Netzwerker

Der Bankmanager, der auch "König Ludwig" genannt wird, war mehr als ein Vierteljahrhundert lang Chef der Raiffeisenlandesbank OÖ. Laut einer Analyse des Netzwerk-Spezialisten FAS.research Austria gehörte er zu den "Top-3-Netzwerkern" in Österreich. Er saß in zahlreichen Vorständen und Aufsichtsräten und verbreiterte seine Machtbasis vor allem durch exzessive Beteiligungspolitik: Die RLB ist an 528 Unternehmen direkt oder indirekt beteiligt. Auch zur Politik unterhält Scharinger beste Kontakte und galt oft als "Retter in der Not". Nach dem geplatzten Börsengang der oberösterreichischen Energie AG etwa stellte er eine Investorengruppe auf, die sich am Strom- und Infrastrukturunternehmen beteiligte, ähnlich lief es bei der Voest, als Magna den Stahlkonzern kaufen und filetieren wollte.

Im April 2012 zog er sich schließlich aus dem Vorstand der RLB zurück, sein Nachfolger wurde Ex-Börse-Vorstand Heinrich Schaller. Scharinger ist noch in beratender Funktion tätig. 

(APA/Red.)

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