Andritz überrascht mit Umsatzplus

Andritz, Umsatzplus
Andritz, Umsatzplus(C) Andritz
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Der Gewinn sank in den ersten neun Monaten um mehr als die Hälfte. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie noch immer leicht im Minus.

Wien. Im Frühjahr hatte der Anlagenbauer Andritz die Marktteilnehmer mit einem Gewinneinbruch im ersten Quartal erschreckt, was die erfolgsverwöhnte Aktie abrutschen ließ. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie, die zwischenzeitlich schon einmal 55 Euro kostete und nun um 47,5 Euro gehandelt wird, noch immer leicht im Minus.

Doch nun konnte das Unternehmen für die ersten neun Monate ein starkes Umsatzplus vorweisen: In den ersten drei Quartalen kletterten die Erlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 4,145 Mrd. Euro. Das war stärker als erwartet, die Aktie schoss deutlich hoch. Der Preis liegt nun knapp über dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten von 45 Euro, wie Bloomberg-Daten zeigen. Nach dem Gewinneinbruch im Frühjahr haben viele ihre Kursziele massiv gekürzt.

Der Auftragseingang stieg im Zeitraum von Jänner bis September um 6,8 Prozent auf 4,051 Mrd. Euro. Der Auftragsstand per Ende September war mit 7,465 Mrd. Euro um 7,7 Prozent höher als vor einem Jahr. Zu verdanken war dies der Konsolidierung des deutschen Schuler-Konzerns.

Kostenexplosion in China

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) schrumpfte dagegen um knapp ein Fünftel auf 229,3 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) verschlechterte sich um 48 Prozent auf 116,2 Mio. Euro. Unter dem Strich blieb nur mehr ein Konzerngewinn von 78,8 Mio. Euro, um knapp 53 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode.

Ursache für die Ergebnisrückgänge waren Sonderkosten für ein Zellstoffwerk in Südamerika sowie die unerwartete Kostenexplosion bei der Einführung neuer Produkte in China. Auch für das Gesamtjahr 2013 erwartet Andritz eine „deutliche“ Ergebnisverschlechterung gegenüber 2012.

Am gestrigen Mittwoch startete das Unternehmen sein geplantes Aktienrückkaufprogramm. Bis Ende März 2016 will Andritz bis zu zehn Prozent des Grundkapitals zurückerwerben. Solche Maßnahmen stützen normalerweise den Kurs. Acht Analysten raten zum Kauf der Aktie, fünf zum Halten und zwei zum Verkauf. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2013)

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