Vertrauensindex: Skepsis gegen Immofirmen

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Das Image börsenotierter Unternehmen hat nur bedingt mit der Entwicklung des Aktienkurses zu tun. Voestalpine zeigt die beste Entwicklung seit einem halben Jahr.

Wien. Unter den ATX-Werten verzeichnet die Aktie der Voestalpine die beste Entwicklung seit einem halben Jahr (siehe Grafik). Das Unternehmen genießt auch relativ hohes Ansehen bei der Bevölkerung, wie aus dem OGM-Vertrauensindex für die größten Firmen an der Wiener Börse hervorgeht. Noch beliebter ist nur der Ziegelhersteller Wienerberger, dessen Aktie auf Jahressicht die Nase vorn hat. Doch auch die Immobilienfirmen Immofinanz, CA Immo und Conwert haben den Anlegern im vergangenen halben Jahr Gewinne beschert, doch gibt eine relative Mehrheit der Befragten an, dass man diesen Unternehmen misstraue.

Verbund beliebt trotz Minus

Dafür haben die Österreicher mehrheitlich Vertrauen zu Lenzing, die Aktie des Faserkonzerns verzeichnet aber die schlechteste Wertentwicklung in den vergangenen sechs Monaten. Das Ergebnis der Umfrage, die unter 1000 Österreichern über 16 Jahren durchgeführt wurde: Die öffentliche Wahrnehmung börsenotierter Firmen hängt nur bedingt mit der Kursentwicklung zusammen.

Vielmehr spiegeln sich Bekanntheit und Image der Unternehmen bzw. Branchen wider. Erfolgreiche, exportstarke Industrieunternehmen gelten unabhängig von ihrer Börsenperformance als vertrauenswürdig, auch die Energieversorger werden als sicher gesehen, sagt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Der Verbund etwa gehört zu den Firmen mit dem höchsten Vertrauen, obwohl die Aktie ins Minus gerutscht ist. Andererseits legte die CA-Immo-Aktie in den jüngsten sechs Monaten um 17Prozent zu, doch ist das Vertrauen in der Bevölkerung im Minus. Vor allem gegenüber der Immofinanz ist das Misstrauen groß, hier dürften die Skandale der Vergangenheit nachwirken.

Auch der konkrete abgefragte Name spiele eine große Rolle, sagte Bachmayer: Die Wiener Städtische hätte bessere Ergebnisse als die VIG.

Die Telekom Austria wird offenbar mit politischen Affären in Verbindung gebracht und landet in der Umfrage im Vertrauensminus, als vor wenigen Monaten nach der Hauptmarke A1 gefragt wurde, überwog das Vertrauen. Die Aktie hat in den abgelaufenen sechs Monaten um 17Prozent zugelegt. „Die Raiffeisen Bank International wird leidlich positiv beurteilt, weil die Befragten mehrheitlich an die Raiffeisenbank denken und nicht an die internationale Tochter“, meint Bachmayer. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2013)

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