Pfeifkonzert in Mödling: KBA streicht hunderte Jobs

PROTESTVERANSTALTUNG GEGEN DEN STELLENABBAU BEI DER KBA-MOeDLING AG
PROTESTVERANSTALTUNG GEGEN DEN STELLENABBAU BEI DER KBA-MOeDLING AGAPA/HELMUT FOHRINGER
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Der Aufsichtsrat des deutschen Druckmaschinenherstellers hat den Abbau von bis zu 460 Stellen beschlossen.

Der Aufsichtsrat der KBA-Mödling AG, Tochter des deutschen Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer, hat am Freitag trotz Protests der Mitarbeiter den massiven Abbau von 400 bis 460 Stellen beschlossen. Das gab Konzernchef Claus Bolza-Schünemannbekannt. Damit sind auch die vom Österreich-Vorstand, Leopold Achatz, ausgearbeiteten Alternativen vom Tisch. Dem bisherigem Allein-Geschäftsführer sind nun auch zwei deutsche Vorstände, Ralf Sammeck und Chrisopher Kessler, zur Seite gestellt worden. Ralf Sammeck (51), Vorstandsmitglied für Bogenoffsetmaschinen in Radebeul, und Chrisopher Kessler (50), Unternehmensjurist am Stammsitz in Würzburg, sollen den Abstimmungsprozess erleichtern, heißt es am Freitagnachmittag in einer Aussendung.

Nach dem Wochenende sollen am Montag die Detail-Gespräche zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft über einen Sozialplan starten. Dann dürfte auch das genaue Ausmaß des Stellenabbaus feststehen. Insgesamt hat KBA in Mödling derzeit 750 Beschäftigte.

PROTESTVERANSTALTUNG GEGEN DEN STELLENABBAU BEI DER KBA-MOeDLING AG: BOLZA-SCHUeNEMANN
PROTESTVERANSTALTUNG GEGEN DEN STELLENABBAU BEI DER KBA-MOeDLING AG: BOLZA-SCHUeNEMANNAPA/HELMUT FOHRINGER

Gewerkschaft, Betriebsrat und rund 500 Mitarbeiter hatten Bolza-Schünemann in der Früh "einen heißen Empfang" in Maria Enzersdorf im Bezirk Mödling bereitet. Auch die Aufsichtsräte wurden Freitagfrüh mit einem Pfeifkonzert empfangen. Sie drohten im Vorfeld mit Streik, sollte das Unternehmen nicht von den ursprünglichen Plänen abrücken. Für Montag sind neuerliche Betriebsversammlungen anberaumt. Die KBA-Mödling AG sei in den vergangenen Jahren stets ein profitabler Teil des Koenig & Bauer Konzerns gewesen, hatten PRO-GE und GPA-djp bereits im Vorfeld argumentiert.

Streikfreigabe erteilt

Sollte sich kein Einlenken abzeichnen und die "überfallsartig angekündigte Kündigungswelle" nicht zurückgezogen werden, würden die Vorbereitungen für die "Auseinandersetzung um jeden einzelnen Arbeitsplatz" laufen, kündigten PRO-GE-Bundessekretär Manfred Anderle und der stellvertretende Bundesgeschäftsführer der GPA-djp, Karl Proyer, an. Die Streikfreigabe im ÖGB sei bereits erteilt.

(APA)

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