Gewerkschaft: Kika/Leiner setzt Mitarbeiter massiv unter Druck

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Themenbild: Kika/LeinerAPA/HELMUT FOHRINGER
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Laut Gewerkschaft will die Möbelkette ältere Beschäftigte hinausdrängen und verlangt übertrieben hohe Umsatzziele.

Die Lage bei der Möbelkette Kika/Leiner spitzt sich immer mehr zu. Laut Gewerkschaft gibt es bereits "sehr viele" Reaktionen und Anfragen von betroffenen Beschäftigten. Das Unternehmen wolle ältere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen "hinausdrängen", sagte Barbara Teiber von der Wiener GPA-djp. Für Entsetzen sorgen auch "absurde Provisionsbedingungen".

Vorgegebene Umsatzziele sind im Möbelhandel nicht unüblich. Diese seien aber so "extrem in die Höhe getrieben" worden, dass sie praktisch nicht mehr erreichbar seien - und das auch für Lehrlinge, wurde der Gewerkschaft von den Beschäftigten mitgeteilt.

"Druck und Angstmache"

"Die Aussage des Unternehmens, dass alles im Einvernehmen mit den Beschäftigten geschieht, stimmt nicht", so Teiber. Die Firma agiere mit "Druck und Angstmache". Älteren Mitarbeitern seien Angebote für einvernehmliche Auflösungen gemacht worden. Auch Gehaltskürzungen von zehn Prozent sollten die Beschäftigten ohne Weiteres hinnehmen und mit niemandem darüber reden, erzählte die Gewerkschafterin.

Das ehemalige Familienunternehmen Kika/Leiner gehört seit dem vergangenen Jahr zu 100 Prozent der börsennotierten südafrikanischen Steinhoff-Gruppe. Der Mischkonzern setzt nun den Rotstift an. In der Branche wurde von Beginn an erwartet, dass die Übernahme nicht ohne Folge für Mitarbeiter und Standorte bleiben wird. Kika/Leiner dürfte sein Produktsortiment an das in der Steinhoff-Gruppe dominierende preisgünstige Qualitätsniveau anpassen, hieß es. Christian Wimmer, Chef der Einkaufsverbände Wohn Union und Garant, ging im Vorjahr von 500 bis 700 Jobs aus, die innerhalb der nächsten zwei Jahre auf der Strecke bleiben würden.

Wie viele Jobs auf dem Spiel stehen, ist noch nicht bekannt. Nach Gewerkschaftsinformationen hat jede Filialleitung eine Liste bekommen, wie viele Stellen abgebaut werden sollen bzw. wo Gehaltskürzungen vorgenommen werden sollen. Es soll auch bereits ein Gespräch zwischen der Geschäftsführung und dem Zentralbetriebsrat gegeben haben, wie das Unternehmen in Zukunft aufgestellt werden soll. Details darüber sind nicht bekannt. "Es ist unmöglich, wie dort mit den Beschäftigen umgegangen wird", kritisierte Teiber.

(APA)

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