Hypo-Chef: Bank kostet Staat maximal noch vier Milliarden

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Hypo-Chef: Bank kostet Staat maximal noch vier MilliardenREUTERS
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Der Schaden betrage "im schlimmsten Fall null bis vier" Milliarden Euro, sagt Bankchef Picker.

Die Hypo Alpe Adria wird den Staat und damit den Steuerzahler noch maximal vier Milliarden Euro kosten, sagte Bankchef Alexander Picker am Dienstag in der ORF-Sendung "Report". "Im schlimmsten Fall würde ich einmal sagen, die Range ist von null bis vier (Mrd. Euro, Anm.)", meinte er. Auch die vier Milliarden seien aber "noch hochgegriffen". Man habe ja schon "über die letzten Jahre" diese Summe (der faulen Kredite) reduziert - und: "Wir wollen das weiter reduzieren, um aus dieser Misere rauszukommen."

Nicht enthalten in dieser Rechnung sind die schon abgeschriebenen 3,5 Mrd. Euro an Krediten.

Die Bank habe derzeit noch offene Kredite im Wert von zehn Milliarden Euro in den Büchern, jeweils zur Hälfte "faule" und gute Kredite, rechnete die Hypo vor. Dem stünden nach Marktwert berechnet 9,3 Mrd. Euro an Sicherheiten gegenüber. Auch bei einer konservativen Rechnung und unter Berücksichtigung von Abschlägen bei der Verwertung der Sicherheiten würden maximal vier Mrd. Euro an uneinbringlichen und nicht gedeckten Forderungen übrig bleiben.

Der Staat hat bisher der Bank 3,6 Mrd. Euro an Kapital eingeschossen und 1,2 Mrd. Euro an Garantien übernommen. Laut EU-Beihilfenentscheidung dürfen noch einmal 3,6 Mrd. Euro an Kapital (Cash-Hilfen) und 3,3 Mrd. Euro an Liquidität geleistet werden. Der künftige Bedarf des Kärntner Instituts sei damit gut abgedeckt, betonte man in der Bank.

Dörfler wollte weitere Haftung übernehmen

Ebenfalls im ORF-"Report" wurde von einem gemeinsamen Brief des ehemaligen Kärntner Landeshauptmanns Gerhard Dörfler und des Landesrats Harald Dobernig (beide damals BZÖ) an den damaligen bayrischen Finanzminister Georg Fahrenschon (CSU) berichtet. In diesem Schreiben richteten sie an Fahrenschon das Angebot, für eine weitere Anleihe eine Landeshaftung zu gewähren. Ziel war es, Arbeitsplätze in Kärnten zu erhalten, geht aus dem Schreiben hervor.

Wörtlich heißt es in dem dem ORF vorliegenden Schreiben unter Bezugnahme auf ein laut Brief am 9. März 2009 stattgefundenes Treffen mit Fahrenschon: "Wie wir bereits bei diesem Anlass deponiert haben, ist das Land Kärnten gerne bereit, bei der Neuausrichtung der Hypo Alpe-Adria-Bank International AG zur weiteren positiven Entwicklung der Bank unterstützend mitzuwirken und auch für die geplante Anleihe - bei Einhaltung der dargelegten Bedingungen - eine Landeshaftung zu gewähren. Ganz klar haben wir dargelegt, dass unser vordergründiges Interesse zweifelsohne in der Erhaltung von Arbeitsplätzen in Kärnten liegt."

(APA)

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