Erstmals weniger als 1,2 Millionen Gewerkschaftsmitglieder

PK  OeGB: 'RESUeMEE 2009 UND AUSBLICK 2010'
PK OeGB: 'RESUeMEE 2009 UND AUSBLICK 2010'APA/GEORG HOCHMUTH
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Der ÖGB kann den Mitgliederschwund nicht aufhalten. Erich Foglar macht zum Teil den Anstieg der Arbeitslosigkeit dafür verantwortlich.

Der ÖGB hat auch im Vorjahr seinen Abwärtstrend nicht stoppen können. Mit Jahresende 2013 waren erstmals weniger als 1,2 Millionen Mitglieder registriert. Gegenüber dem Vorjahr verlor der Gewerkschaftsbund 4.792 Mitglieder (-0,4 Prozent) - insgesamt sind nun 1.198.649 Personen registriert. Einen Zuwachs verzeichneten die GBH (Bau-Holz) und die beiden größten Gewerkschaften GPA-djp und GÖD.Der dritte große Player, die frühere Metallergewerkschaft, die sich nach Fusionen nun "prog-ge" nennt, musste zum zweiten Mal in Folge einen leichten Verlust hinnehmen. Ein deutliches Minus mussten die Gemeindebediensteten (GdG-KMSfB), die Postler (GPF) und die um die Eisenbahner gebildete Gewerkschaft "vida" hinnehmen (siehe Grafik).

ÖGB-Präsident Erich Foglar nimmt die Zahlen "wenig erfreut" zur Kenntnis. Er sieht in der Bilanz aber auch einen positiven Aspekt, dass es den Gewerkschaften gelungen sei, im Vorjahr insgesamt 63.400 Mitglieder neu zu werben. Vor allem die "vida" im Bereich Handel habe mit einem hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu kämpfen und bei der Post sei mit dem Personalabbau das Potenzial für die Gewerkschaft gesunken. Die Liberalisierung sei ein "Arbeitsplatzkiller" und die Postler-Gewerkschaft habe trotz eines kämpferischen Auftretens keine Chance gehabt, angesichts des Personalabbaus ihren Mitgliederstand zu halten.

Folgar will auf "bewährtem Weg" bleiben

Der ÖGB werde jedenfalls auf seinem "bewährten Weg" bleiben, zunächst auf dem Verhandlungsweg das Bestmögliche zu erreichen versuchen. Erst wenn das nicht gelinge, greife man auch zu anderen Maßnahmen.

Dass der ÖGB wegen des gesunkenen Mitgliederstandes an Einfluss innerhalb der Sozialpartnerschaft und bei der Politik verlieren könnte, glaubt Foglar nicht. Wenn der Einfluss an einem Minus von 0,4 Prozent liegen würde, dann würde etwas falsch laufen, meinte der Präsident. Er gestand zu, dass eine bestimmte Größe notwendig sei, aber genau so wichtig sei auch der Organisationsgrad. Außerdem seien die kleinsten Gewerkschaften oft die erfolgreichsten.

(APA)

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