Frauenquote: 13 Staatsbetriebe sind säumig

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Das 25-Prozent-Ziel ist nicht in allen Aufsichtsräten erfüllt, wie der „Fortschrittsbericht“ zeigt.

Wien. Vor drei Jahren erlegte sich die Regierung eine Selbstverpflichtung zu mehr Frauen in den Aufsichtsräten von Staatsbetrieben auf. Bis 2013 sollten die Kontrollgremien jener Firmen, an denen der Bund 50 Prozent oder mehr Anteile hält, zu 25 Prozent mit Frauen besetzt sein. Bislang erfüllen erst 42 von 55 staatsnahen Betrieben die Quote. In 13 Unternehmen ist die Regierung hingegen säumig, wie der „Fortschrittsbericht“ zeigt. Durch Neubestellungen werde es aber heuer noch zu Änderungen in der Zusammensetzung der Aufsichtsräte kommen, so das Wirtschaftsministerium und das Frauenministerium am Mittwoch in einer Aussendung. In 22 Aufsichtsräten betrage der Frauenanteil über 50 Prozent.

Der Bund beschickt in den Aufsichtsräten der 55 staatsnahen Betriebe 290 Aufsichtsratsmandate. Davon seien 105 – oder 36Prozent – mit Frauen besetzt. Im Durchschnitt ist die Frauenquote also erfüllt. Die Selbstverpflichtung sieht vor, dass der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Staatsbetriebe bis Ende 2018 auf 35Prozent steigt. (hie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2014)

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