Die Buchhandelskette Amadeus geht an die deutsche Thalia-Gruppe

9,3 Millionen Euro zahlt die zum Douglas-Konzern gehörende Thalia-Gruppe für die Libro-Tochter Amadeus.

WIEN (mk/apa). Der Sieger im Buhlen um die Buchhandelskette Amadeus, einer Tochter der insolventen Libro-Gruppe, steht fest: Den Zuschlag für die 22 Amadeus-Filialen erhielt die deutsche Thalia-Gruppe, die zum Douglas-Konzern gehört. Thalia - größter Buchhändler im deutschsprachigen Raum - bezahlt für Amadeus 9,3 Mill. Euro. Vor den Verhandlungen wurden die Verkaufserlöse für Amadeus auf zehn bis 15 Mill. Euro geschätzt.

Die deutschen Buchhändler haben vor, die meisten der Amadeus-Standorte zu übernehmen, teilte der Masseverwalter Günther Viehböck mit. Allerdings stehe noch eine Einigung mit den Vermietern der Filialen aus. Viehböck glaubt, daß mit dem Verkauf an die Thalia-Gruppe die beste Lösung für die Gläubiger und auch für die Beschäftigten bei Amadeus gefunden wurde. Der Libro-Gläubigerausschuß hat den Deal bereits abgesegnet, das Okay der Kartellbehörden fehlt aber noch.

Amadeus beschäftigt rund 400 Personen, in der gesamten Libro-Gruppe sind knapp 2400 Menschen tätig. Der Amadeus-Umsatz wurde mit rund 30 Mill. Euro angegeben.

Die Buchhandelskette Amadeus war vom oberösterreichischen Landesverlag gegründet und im Juni 1998 - damals mit 15 Filialen und rund 300 Mitarbeitern - an Libro verkauft worden. Im Zuge der Expansion von Libro wurde auch Amadeus kräftig ausgebaut. Am Höhepunkt gab es österreichweit 29 Filialen, von denen mittlerweile sieben geschlossen wurden.

Der börsenotierte Douglas-Konzern stieg im April 2001 durch den Einstieg bei der Hamburger Thalia-Kette und der kleinen Schweizer Kette Jäggi zum größten Buchhändler im deutschsprachigen Raum - vor Hugendubel und Bertelsmann auf. Derzeit betreibt Douglas 77 Buchhandelsgeschäfte in Deutschland sowie acht in der Schweiz. Zum Konzern gehören auch die Internet-Buchhandlungen buch.de sowie buch.ch. In Österreich ist Douglas bisher nur mit Parfümerien vertreten.

Neben dem Douglas-Konzern sollen an dem Bieterverfahren auch der Wiener Buchgroßhändler Wilhelm Sotsas (Buchhandlung Frick) und der Linzer Unternehmer Albert Fellner, beteiligt gewesen sein.

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