Strabag-Partner Deripaska will sich auf Russland konzentrieren

"Russland ist der beste Markt der Welt", sagt der neue Strabag-Partner Deripaska zu seinen weiteren Plänen in Westeuropa.

Der russische Alu-Industrielle Oleg Deripaska, der mit 30 Prozent in die Strabag SE einsteigt, hat am Donnerstag mit seinen beiden neuen Geschäftspartnern Hans-Peter Haselsteiner und Christian Konrad (Raiffeisen) in Wien seine Gruppe "Basic Element" vorgestellt. Deripaska betonte, dass das Hauptaugenmerk seines Konzerns nach wie vor in Russland liege: "Wir sind in Russland sehr beschäftigt, Russland ist der beste Markt der Welt", antwortete der Milliardär auf Journalisten-Frage nach seinen weiteren Plänen in Westeuropa bzw. Österreich.

Wenig eindeutig fiel die Antwort des erst 39-Jährigen Oligarchen auf Gerüchte aus, die ihm Interesse an der Kontrolle des Magna-Konzerns nachsagen. Er wolle dies nicht kommentieren, antwortete Deripaska, um dann fortzufahren, die Angelegenheit liege jetzt "sowieso in den Händen des Magna-Managements". Der dritte Teil der in Englisch gegebenen Antwort bezog sich auf die bestehende gute Zusammenarbeit zwischen Magna und dem von ihm kontrollierten Autoproduzenten GAZ.

Die Bau-Division seines Konzerns erwartet im heurigen Jahr mit 21.000 Beschäftigten rund 1,5 Mrd. Dollar (1,099 Mrd. Euro) an Bauleistung. Der gesamte Konzern hat zuletzt mit 240.000 Menschen 18 Mrd. Dollar Umsatz gemacht. Die rund 30 Prozent an der Strabag kosten ihn rund 1,2 Mrd. Euro.

Auf die Journalisten-Frage nach seiner Beziehung zu dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Deripaska, Putin bevorzuge Leute, "die in der Lage sind Resultate zu liefern." Das sei "die Basis unserer Beziehungen".

Wie stark und in welcher Form sich die Strabag-Moskau und die Bauaktivitäten Deripaskas verflechten werden, sei weder durchgeplant noch konkret ausgemacht, sagte Konzernchef Hans-Peter Haselsteiner. Deripaska sei ein "strategischer Partner der Strabag" wie auch Raiffeisen: "Ich fühle mich in dieser Kombination wohl", sagte Haselsteiner. Deripaska werde ein Syndikatspartner mit allen Rechten und Pflichten. Dass dieser persönlich die Kontrolle in der Strabag an sich reißen wolle, sei so wahrscheinlich "wie wenn jemand, der mit Chelsea gesiegt hat, plötzlich beim FC Mistelbach spielen möchte."

Christian Konrad, Obmann der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien verwies auf eine seit zehn Jahren andauernde problemlose Kundenbeziehung zwischen Deripaska und der Raiffeisenbank in Moskau. Er sehe Deripaska als strategischen Partner und teile die Analyse Haselsteiners über die Vorteile der Zusammenarbeit. Alle, mit denen er bisher im Raiffeisensektor über den Deal gesprochen habe, hätten "vorbehaltlos gratuliert". Wenn es Veränderungen in der Gesellschafterstruktur gebe, werde dies wie bisher "anteilig und im Gleichschritt" erfolgen".

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