Venezuela: Öl als „Waffe“ gegen die USA in Lateinamerika

Venezuelas Präsident Chávez will Öl gegen Dienstleistungen tauschen.

CIENFUEGOS (ag.). Der venezolanische Präsident Hugo Chávez will mit dem Öl seines Landes den Einfluss der USA in Lateinamerika und der Karibik eindämmen. Die Nachbarstaaten Venezuelas könnten für Öllieferungen auch mit Waren oder Dienstleistung bezahlen, schlug Chávez auf dem Gipfeltreffen der karibischen Erdölorganisation Petrocaribe, der 16 Staaten angehören, vor. Kuba ist auf dieses Angebot schon eingegangen.

„Wir glauben an Solidarität, Kooperation und die gemeinsame Fähigkeit, unsere Länder zum Wohle unserer Völker zu entwickeln“, sagte der amtierende kubanische Staatschef Raul Castro. Mit mit venezolanischer Unterstützung wurde die Raffinerie Camilo Cienfuegos in Kuba renoviert. Diese aus Sowjetzeiten stammende Anlage stand mehr als ein Jahrzehnt still. Kuba bezieht auch Öl aus Venezuela und schickt dafür 36.000 Gastarbeiter, zumeist Ärzte in arme Gebiete des Landes, wo diese kostenlos ihre Dienste anbieten.

„Diktatur des Kapitalismus“

Chávez kritisierte in scharfer Form die Vorschläge der USA für Freihandelsabkommen auf dem amerikanischen Kontinent. Es gebe keinen freien Handel, es gebe nur eine Diktatur des Weltkapitalismus, sagte Chávez.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.12.2007)

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