Außenhandelsbilanz im Plus: Export-Europameister Österreich

(c) Reuters (Heinz-Peter Bader)
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Österreich weist in seiner Außenhandels-Bilanz für das Jahr 2007 einen Überschuss von 1,5 Mrd. Euro auf. 2008 soll sich der Überschuss auf 3 Mrd. verdoppeln.

Erstmals seit Jahrzehnten hat Österreich 2007 im Außenhandel vorläufigen Berechnungen der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) zufolge einen deutlichen Überschuss erwirtschaftet. "Mit 1,5 Mrd. Euro haben die heimischen Exporteure der Zweiten Republik den höchsten Außenhandelsüberschuss beschert", sagte Wirtschaftskammer-Präsident (WKÖ) Christoph Leitl.

In der Vergangenheit wurde nur 2002 ein leichtes Plus von 300 Mio. Euro verzeichnet. 2006 war noch ein Defizit von 0,5 Mrd. Euro eingefahren worden.

Überschuss soll sich 2008 verdoppeln

2008 sei weiterhin mit einer dynamischen Aufwärtsentwicklung der Exporte zu rechnen - das Aktivum soll sich auf 3 Mrd. Euro verdoppeln, erwartet die Wirtschaftskammer.

2007 erhöhten sich die Exporte gegenüber dem Jahr davor um 9,8 Prozent auf 113,9 Mrd. Euro, die Importe legten um nur 7,9 Prozent auf 112,4 Mrd. Euro zu. "Früher waren wir schwer defizitär in unserer Warenbilanz und der Tourismus sowie die Dienstleistungen mussten das ausgleichen - jetzt machen die Waren allein einen Überschuss", betonte Leitl.

"Südosteuropa Teil der Erfolgsstory"

Wohin exportiert Österreich?

Der Hauptgrund für diese Freude: Die aufstrebenden Länder Osteuropas. "Die Länder Ost- und Südosteuropas sind ein Teil der österreichischen Erfolgsstory", sagte der Chef der Außenwirtschaftsorganisation Österreich, Walter Koren. Und: "Osteuropa wird die Konjunkturabflachung in Westeuropa kompensieren", ist er sich sicher.

Hauptwirtschaftspartner ist aber nach wie vor Deutschland - 31 Prozent der österreichischen Lieferungen gehen in das Nachbarland. Zum Vergleich: Nach Osteuropa gehen 21,8 Prozent. Nach Weltregionen betrachtet bleiben 80 Prozent der österreichischen Erzeugnisse in Europa, nur 20 Prozent werden nach Übersee geliefert.

2008 sollen die heimischen Exporte zwar etwas weniger deutlich als 2007, aber dennoch um 8 Prozent kräftig zulegen, erwartet die Wirtschaftskammer. (APA/Red.) Rund 80 Prozent der österreichischen Erzeugnisse bleiben in Europa, etwa 20 Prozent werden nach Übersee exportiert. Der wichtigste Überseemarkt und drittwichtigste Handelspartner Österreichs ist die USA.

Dieungünstige Euro-Dollar-Währungsrelation, welche die heimischen Produkte in Amerika massiv verteuert, bekomme vor allem der Konsumgütersektor zu spüren.

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