Yahoo kämpft gegen Microsoft-Übernahme

AP (Don Ryan)
  • Drucken

Das Internetportal wehrt sich gegen den milliardenschweren Übernahmeversuch des Software-Riesen Microsoft. Man prüfe strategische Alternativen, hieß es.

Der Internet-Konzern Yahoo will eine Übernahme durch den Software-Riesen Microsoft unbedingt verhindern. Yahoo-Chef Jerry Yang schrieb in einer E-Mail an seine Mitarbeiter, das Unternehmen suche nach Wegen, sich gegen das Übernahmeangebot zu wehren. Der Verwaltungsrat prüfe derzeit strategische Alternativen zu Microsoft. Dazu seien externe Berater an Bord geholt worden.

Microsoft bietet knapp 45 Milliarden Dollar (30,8 Milliarden Euro) für Yahoo. Mit seinem Betriebssystem "Windows" und seinem Bürosoftwarepaket "Office" beherrscht Microsoft bereits den Markt der Heimcomputer.

Eine Übernahme von Yahoo wäre für den Konzern von Bill Gates vor allem im Hinblick auf den Bereich der Internet-Werbung reizvoll. Auf diesem Feld hat der Suchmaschinenanbieter Google eine dominierende Stellung. Mithilfe von Yahoo könnte Microsoft dem Platzhirschen einen Teil des Werbekuchens streitig machen, jedoch noch lange nicht zu Google anschließen.

Sollten Microsoft und Yahoo nicht zusammen gehen, benötigen sie dem Marktforscher IDC zufolge mindestens fünf Jahre, um zu Google aufzuschließen - wenn es ihnen überhaupt gelänge.

Yahoo hat selbst stark unter der Konkurrenz von Google zu leiden. Um eine drohende Übernahme abzuwehren, überlege Yahoo nun, seine Onlinewerbungssparte selbst an Google auszulagern. Das verlautete aus Kreisen des Unternehmens.

Unterdessen scheinen die Aussichten auf einen "weißen Ritter" für Yahoo zu schwinden: Für ein Konkurrenzangebot zu Microsoft kämen Unternehmen wie der Telekomkonzern AT&T, der Kabelnetzbetreiber Comcast oder der Medienriese Time Warner in Frage. Allerdings hat keiner von ihnen bisher Interesse gezeigt.

Citigroup-Analysten erwarten, dass Yahoo das Microsoft-Offert zunächst ablehne und dann ein nachgebessertes Angebot akzeptiere. Die Aktie von Yahoo notierte zuletzt weiter deutlich unter dem von Microsoft bisher gebotenen Preis von 31 Dollar. Der Markt scheint davon noch nicht ganz überzeugt, sagten Händler.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.