e-tec will Markenrechte von DiTech übernehmen

APA/HERBERT PFARRHOFER
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Dem deutliche kleineren e-tec fehlt nur mehr die Zustimmung des Konkursrichters. e-tec will Kunden mit erhöhtem Beratungsbedarf ansprechen.

Bei der insolventen Computerhandelskette DiTech könnte teilweise ein Neuanfang bevorstehen. Der kleinere Mitbewerber e-tec hat nach Eigenangaben die Markenrechte und die gesamte Konkursmasse übernommen, es fehle nur noch das Okay des Konkursrichters, sagte e-tec-Chef Bert Kuhn den "OÖNachrichten". Die Freigabe erwartet er noch diese Woche.

Kuhn will die Marke über eine Tochtergesellschaft nutzen, um seine Zielgruppe zu erweitern. Er will so Kunden ansprechen, die gerne im Geschäft einkaufen und einen erhöhten Beratungsbedarf haben. Das passe gut zu e-tec, das ein völlig anderes Marktsegment abdeckt: Technikinteressierte Menschen, die gerne im Internet einkaufen.

Ex-DiTech-Chefin als Trainee bei Novomatic

e-tec hat seinen Firmensitz im oberösterreichischen Timelkam und betreibt 15 Filialen. Laut "FirmenCompass" gehört die Firma Kuhn zu 100 Prozent. Sie beschäftigt 53 Mitarbeiter, das Eigenkapital lag im Vorjahr bei 2,04 Mio. Euro, die Verbindlichkeiten bei 1,41 Mio. Euro. Zum Vergleich: DiTech hatte vor der Schließung im April 254 Mitarbeiter und 22 Filialen. Den 522 DiTech-Gläubigern droht der komplette Ausfall ihrer angemeldeten Forderungen in Höhe von 36,9 Mio. Euro.

Die seinerzeitige DiTech-Co-Chefin Aleksandra Izdebska hat mittlerweile einen neuen Job, berichtete zuletzt das Magazin "Format". Sie arbeitet beim niederösterreichischen Automatenhersteller Novomatic. "Frau Izdebska absolviert bei uns ein halbjähriges Spezialtraineeprogramm. Danach sehen wir, ob wir Synergien finden", wurde Novomatic-Chef Franz Wohlfahrt zitiert.

Elektrohandel "verwundert" über Staat

Neues tut sich auch bei der drohenden Insolvenz des Apple-Händlers mcworld/mcshark. Mittlerweile regt sich Kritik an dem staatlichen aws Mittelstandsfond, der mit 30 Prozent an dem Händler beteiligt ist - womit im Endeffekt auch der Steuerzahler bei einer Insolvenz zur Kasse gebeten würde. Wolfgang Krejcik, Obmann des Elektrohandels, zeigte sich im "WirtschaftsBlatt" verwundert, dass sich "der Staat bei einer solchen Kette beteiligt hat". Apple gewähre bekanntlich seinen Wiederverkäufern nur sehr geringe Handelsspannen, was dem aws nicht entgangen sein dürfte.

"Ich darf mein Erstaunen zum Ausdruck bringen, dass hier blind investiert wurde. Das Ergebnis ist nicht verwunderlich", so Krejcik. Andere Unternehmen aus der Branche, die die Gelder dringender brauchten und sinnvoller einsetzen könnten, würden dagegen oft durch die Finger schauen. Das aws wollte der Zeitung gegenüber "keinen zusätzlichen Kommentar abgeben". Nur so viel: Es gebe sehr gute Verhandlungen mit einem branchennahen Investor, man werde dem Fortbestand des Unternehmens nicht im Wege stehen. Die aws erwirtschaftete 2013 ein Minus von rund 3,8 Mio. Euro, nach plus 345.000 Euro im Jahr davor, schreibt das "WirtschaftsBlatt".

(APA)

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