Oligarch Deripaska greift wieder nach Strabag-Sperrminorität

United Co. Rusal Chairman Matthias Warnig Attends Post-AGM News Conference
United Co. Rusal Chairman Matthias Warnig Attends Post-AGM News ConferenceBloomberg
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Der Russe will beim österreichischen Baukonzern auf 25 Prozent plus eine Aktie aufstocken. 2009 hatte er zuletzt eine Sperrminorität.

Der russische Oligarch Oleg Deripaska will beim österreichischen Baukonzern Strabag SE wieder auf 25 Prozent plus eine Aktie aufstocken und hat dies vorsorglich bei der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in Wien angemeldet. Sollte Deripaska seine Option bis 15. Juli ziehen, gäbe es wieder wie nach dem Strabag-Börsengang drei Viertel-Eigentümer: Haselsteiner, Raiffeisen/UNIQA und Deripaskas Rasperia.

Die weiteren 5,6 Prozent der Strabag-Anteile, die Deripaska zu seinen derzeit 19,4 Prozent zukaufen möchte, sollen deshalb auch jetzt von den anderen beiden Haupteigentümern kommen, nämlich UNIQA und Raiffeisen einerseits (sie hielten zuletzt gemeinsam 29,3 Prozent) sowie der Haselsteiner-Familienstiftung (28,3 Prozent), heißt es in informierten Kreisen. Auch bei früheren Zukäufen Deripaskas von Strabag-Anteilen kamen diese von den beiden Partnern. Die Aufstockung will der russische Geschäftsmann auch nun wieder über sein zypriotisches Investment-Vehikel Rasperia Trading Limited vornehmen.

Anteile im Zuge der Finanzkrise verkauft

Der Oligarch hatte vor einigen Jahren schon 25 Prozent an der börsennotierten Strabag gehalten, diesen Anteil aber 2009 im Zuge der Finanzkrise an den damaligen Strabag-Chef Hans-Peter Haselsteiner sowie an Raiffeisen und UNIQA abgegeben. Im November 2010 übte Deripaska eine Option über den Rückkauf einer 17-Prozent-Beteiligung aus. Seitdem kaufte Deripaska weiter sukzessive zu.

Strabag-Eigentümer

Nach letztverfügbaren Informationen hielt die Familienstiftung von Haselsteiner laut Strabag-Homepage und Firmen-Compass 28,3 Prozent der Strabag-Aktien, UNIQA und Raiffeisen kamen zuletzt gemeinsam auf 29,3 Prozent und Deripaska gehörten 19,4 Prozent. 13 Prozent stehen im Streubesitz, weitere 10 Prozent hält die Strabag selbst.

Bis zum 15. Juli 2014 hat Deripaska vertraglich Zeit, um von den anderen Kernaktionären weitere Aktien zu übernehmen und so wieder auf seine ursprünglichen 25 Prozent zu kommen.

"Offenbar bereitet sich Rasperia durch die Anmeldung bei der BWB darauf vor, mittels eines solchen Erwerbes vom derzeitigen Anteil von 19,4 Prozent ausgehend wieder ihren ursprünglichen Anteil von 25 Prozent plus 1 Aktie zu erreichen", erklärte Strabag-Konzernsprecherin Diana Klein am Donnerstag. Ob und in welchem Ausmaß eine Ausübung tatsächlich erfolge, sei der Strabag nicht bekannt.

Finanzierung muss noch geklärt werden

Aus informierten Kreisen hieß es dazu, es sei wohl erneut mit einer Fifty-fifty-Andienung von Strabag-Papieren durch Haselsteiner bzw. Raiffeisen/UNIQA zu rechnen. Bisherige Tranchen, die Deripaska zugekauft hat, wurden von ihm jeweils zu Preisen von 19,25 Euro pro Stück erworben - aktuell notieren die Papiere an der Wiener Börse mit 22,60 Euro. Der Wille zu dem jetzt von Deripaska geplanten Schritt sei da, jetzt gehe es möglicherweise nur mehr um die Finanzierung, wurde erklärt.

(APA)

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