Rückläufiges Wintergeschäft treibt Hervis ins Umsatzminus

Hervis-Chef Alfred Eichblatt
Hervis-Chef Alfred EichblattDie Presse
  • Drucken

Mit zehn neuen Standorten und dem Ausbau von Online-Shopping will der Sporthändler gegen den Rückgang ankämpfen. 2013 verlor Hervis 3,4 Prozent.

Der rauhe Wind im Sporthandel verschont auch Hervis nicht. Obwohl der Umsatz im Jahr 2013 um 3,4 Prozent auf 424 Mio. Euro zurückgegangen ist, zeigt sich der Handelskonzern Spar mit seiner Sporthandelstochter Hervis "außerordentlich zufrieden". Hervis sei ein "konstanter Ergebnisbringer" mit einem Vorsteuerergebnis (EGT) von über 10 Miillionen Euro, betont Spar-Vorstand Hans Reisch am Montag beim Bilanzpressegespräch in Wien.

Der Umsatzrückgang sei auf Währungsschwankungen und temporäre Filialschließungen zurückzuführen, so Hervis-Chef Alfred Eichblatt. Zudem war der Winter zu mild, was sich auch im Jänner und Februar negativ bemerkbar machte. Kumuliert von Jänner bis Mai 2014 hat die Kette laut Eichblatt aber ein leichtes Umsatzplus erwirtschaftet.

Wintergeschäft geht zurück

Während das Wintergeschäft insgesamt an Bedeutung verliert, machen Sporthändler mit Lauf- und Radsport gute Geschäfte. Der Trend zum Ausdauersport lasse immer mehr Menschen zu teuren Rädern greifen, meinte Eichblatt. Auch Outdoor-Textilien seien nach wie vor sehr gefragt. "Wir bemerken eine starke Zunahme bei Alljahressportarten."

Hervis verfügt in Österreich über 80 Standorte. Mit rund 100 Filialen ist die Sportkette in Slowenien, Ungarn, Tschechien, Deutschland, Kroatien und Rumänien vertreten. Heuer sollen zehn neue Niederlassungen dazu kommen - zwei in Tschechien, drei bis vier in Österreich, zwei in Rumänien, eine in Kroatien und eine in Deutschland. Das "Highlight" sei ein Standort im neuen Hauptbahnhof in Wien.

Mulitchanneling wird forciert

Heuer möchte die Sporthandelskette ihre Mehrkanalstrategie weiter ausbauen. Bis Jahresende sollen alle Filialen auf das sogenannte Multichannel-Konzept umgestellt sein. Das bedeutet, der Kunde kann online bestellen und die Ware im Geschäft abholen. Oder gelieferte Ware im Geschäft zurückgeben, wenn sie nicht gefällt. Der Handel sieht darin das System der Zukunft. "Online ist keine Bedrohung, sondern eine Ergänzung", sagte Eichblatt. Wenngleich das Online-Geschäft sehr dynamisch sei, sei es noch nicht "geschäftsbestimmend". Zahlen wollten die Manager nicht nennen. Der Umsatzanteil liege jedenfalls bei unter 10 Prozent.

Umsatzmäßig keine große Bedeutung hat die gerade laufende Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien für das Geschäft - zumindest in Österreich. "In Kroatien spüren wir das sehr. Trikots werden dort stark nachgefragt", so der Hervis-Chef. Ganz generell gehe es aber nicht um die Mehrumsätze, die man durch sportliche Großereignisse generiere, sondern um den "positiven Spirit" für den Sport.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.