Im Streit zwischen der BayernLB und der Hypo-Mitarbeiterstiftung liegt nun das Gerichtsgutachten vor. Doch es bleiben viele Fragen offen.
Wien. Am Donnerstag wurde am Wiener Handelsgericht der Prozess zwischen der Bayerischen Landesbank und der Hypo-Mitarbeiterstiftung fortgesetzt. Dabei geht es um die Frage, ob die BayernLB im Jahr 2007 beim Kauf der Hypo getäuscht wurde. Nun liegt das Gutachten des vom Gericht beauftragten Experten Werner Festa vor.
Trotzdem hat sich an der Ausgangslage nicht allzu viel geändert. Denn beide Streitparteien sehen sich durch das Gutachten gestärkt. Das Gutachten soll 2,88 Millionen Euro gekostet haben. Festa meint, dass die BayernLB die Hypo wegen der geheimen Nebenabsprachen möglicherweise nicht gekauft hätte. Das ist ein Punktesieg für die Bayern. Allerdings deutete der Gutachter auch an, dass die von den Bayern kritisierten Nebenabsprachen doch nicht zu 100Prozent eigenkapitalschädlich gewesen sein sollen. Diese Passage lässt die Hypo hoffen.
Die BayernLB will in dem Prozess anhand der Nebenabsprachen beweisen, dass die Bilanz der Hypo vor der Übernahme im Jahr 2007 gefälscht war. Setzen sich die Bayern durch, können sie von den früheren Hypo-Eigentümern wie Kärnten den gesamten Hypo-Kaufpreis einklagen. In Summe zahlten die Bayern 2007 für die Hypo 1,6 Milliarden Euro. Bis wann es ein Urteil geben wird, ist offen.
Rund um die Hypo und die BayernLB sind bereits viele Klagen und Gerichtsverfahren anhängig. Die Prozesskosten summieren sich auf viele Millionen Euro. Doch ein Durchbruch blieb aus. (höll/APA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.07.2014)