AK: Top-Manager verdienen 47 Mal so viel wie der Durchschnitt

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Die Gehälter der ATX-Vorstände sind in den vergangenen Jahren viel schneller gestiegen als das Medianeinkommen, kritisiert die Arbeiterkammer.

Die im ATX zusammengefassten 20 börsennotierten Unternehmen haben 2013 weniger Umsatz und Gewinn gemacht als im Jahr davor. Trotzdem ist das durchschnittliche Vorstandsgehalt gestiegen, kritisiert eine am Donnerstag veröffentlichte Studie der Arbeiterkammer. Aus AK-Sicht verdienen Vorstände mit dem 47-fachen eines Durchschnittsgehalts zu viel. Noch 2000 haben die ATX-Vorstände nur das 20-fache verdient, so die Arbeitnehmervertreter. „Von Verhältnismäßigkeit kann hier wahrlich keine Rede sein", kritiserte AK-Präsident Rudi Kaske.

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

  • Im langfristigen Vergleich sei die Vorstandsvergütung überproportional gestiegen:
    Von 2003 bis 2013 habe die durchschnittliche Vergütung der ATX-Vorstände um 137 Prozent zugelegt, von rund 560.000 auf 1,33 Millionen Euro.
  • Das Medianeinkommen (die Hälfte der Österreicher verdient mehr, die Hälfte weniger) habe sich hingegen im gleichen Zeitraum nur um 21,8 Prozent auf 28.413 Euro erhöht.
  • Der ATX, der Leitindex der Wiener Börse, legte im selben Zeitraum um 65 Prozent zu.
  • 2012 gab es einen kleinen Einbruch bei den Managergagen: Die ATX-Firmen zahlten 2011 im Schnitt 1,35 Millionen Euro pro Vorstand, dann 1,24 Millionen und im Jahr 2013 schließlich 1,33 Millionen.
  • Fast die Hälfte der Vorstände verdienen mehr als eine Million. Zehn der 80 Vorstände bekamen weniger als 500.000 Euro bezahlt, vier davon waren dabei allerdings nicht das ganze Jahr beschäftigt.

Kritik an steigenden Boni

Seit der Finanzkrise 2008 haben sich die Vorstandsgagen laut AK auch vom Börsenkurs entkoppelt. Der Einbruch der Börsenkurse spiegelte sich nur teilweise in Gehaltsrückgängen wider. Dabei falle auf, dass Gehaltselemente wie Abfindungen oder Abfertigungen um fast 40 Prozent gestiegen sind und der variable Teil der Gehälter inzwischen fast gleich hoch ist wie der fixe - in Einzelfällen sei er drei Mal so hoch.

Trotz gesetzlicher Vorgabe seien 20 Prozent der Vergütungsmodelle ohne langfristige Komponente kalkuliert worden, kritisiert die Arbeiterkammer In diesen Unternehmen wird der Bonus ausschließlich im Folgejahr ausbezahlt.

Ein etwas anderes Bild zeichnet das Wirtschaftsforum der Führungskräfte in einer aktuellen Gehaltsstudie. Demnach gab es einen Rückgang bei den Einkommen von Managern der ersten Führungsebene.

>>> zur gesamten AK-Studie

(APA)

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