Ölpreisschock: OPEC-Staaten beraten am 22. Juni

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- / Öl Ölpreis Anstieg Benzin Treibstoff Energie Krise (c) AP (Seth Perlman)
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Saudi-Arabien lädt zu einem Krisentreffen, um über die Rakordjagd der Ölpreise zu sprechen. Kommen sollen Förderländer ebenso wie Verbraucherländer.

Saudi-Arabien ruft angesichts der anhaltenden Rekordjagd der Ölpreise ein Krisentreffen aus. Das Land ist das ölreichste Mitglied in der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Am 22. Juni werden sich beide Seiten, Verbraucher und Produzenten, in Dscheddah treffen.



Die aktuellen Verhältnisse am Markt rechtfertigten den Preisanstieg nicht, so die saudiarabische Regierung in einer Stellungnahme. Auf dem Markt sei ausreichend Öl vorhanden.

Der Iran und Kuwait schlossen sich dem saudiarabischen Vorschlag an, gemeinsam über die Verteuerung zu beraten. Niemand sei in der Lage, das Ölmarktproblem alleine zu lösen, sagte Irans Vertreter bei der Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC), Mohammed Ali Chatibi. US-Präsident George W. Bush begrüßte den Vorschlag Saudi-Arabiens; die USA werden an dem Treffen teilnehmen.

Erdölverbrauch wächst langsamer

Schätzungen der Internationalen Energiebehörde (IEA) zufolge dürfte sich der Anstieg des Erdölverbrauchs in diesem Jahr zwar deutlich abschwächen, zugleich werde aber auch der Anstieg der Fördermenge von Nicht-OPEC-Staaten geringer ausfallen. Die Energiepreise werden nach Angaben von Finanzstaatssekretär Thomas Mirow auch Thema des Treffens der G8-Finanzminister am Wochenende in Japan sein. Bei dem Treffen in Osaka müsse diskutiert werden, wie die Preisspirale bei Energie- und Nahrungsmitteln in den Griff zu bekommen sei.

Der Iran forderte eine "ernsthafte Zusammenarbeit" zwischen Öl-Verbrauchern und Produzenten. "Die Probleme des Ölmarkts müssen auf grundlegende Weise gelöst werden und nicht nur, um mit der gegenwärtigen Marktsituation fertig zu werden", sagte Chatibi der halbamtlichen Nachrichtenagentur Mehr. OPEC-Generalsekretär al-Badri mahnte zugleich zur Ruhe an den Märkten. "Es herrscht zuviel Panik", sagte er. Öl sei weder heute noch morgen knapp.

Treffen im April brachte nichts

Im April war in Rom ein Treffen von Verbrauchern und Produzenten ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Seither stieg der Preis für ein Barrel US-Öl jedoch erneut um 20 Dollar und erreichte zuletzt ein Rekordhoch von mehr als 139 Dollar. Der Chef des russischen Energieriesen Gazprom rechnet damit, dass der Preis spätestens im nächsten Jahr auf 250 Dollar pro Barrel klettern wird. Nach Einschätzung von Analysten könnte dies dazu führen, dass sich der Gaspreis mehr als verdreifacht.

150 Dollar pro Fass trotzdem wahrscheinlich

(Ag./Red)

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