Josef Zotter stammt aus der Oststeiermark. 1961 wurde er in Feldbach geboren und wuchs in einer Bauernfamilie auf. Die Familie Zotter besaß ein Gasthaus, dort wurde hauptsächlich getrunken und deftig gespeist. Allerdings: Im Gasthaus der Familie gab es eine Schoko-Lade. Doch diese war immer verschlossen.
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Nach einer Ausbildung als Koch in Sölchau, wollte der heute 47-Jährige eine größere Welt kennen lernen. Er zog auf den Arlberg in das luxuriöse Hotel St. Antoner Hof. Hier lernte er internationale Gäste kennen. Bereits in der zweiten Saison, die er am Arlberg arbeitete, wurde er überraschend Küchenchef.
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Der junge Josef Zotter befasste sich lieber mit Kochbüchern, anstatt in die Disco zu gehen. In der Nacht kreierte er Menüpläne für den nächsten Tag.
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Vom Arlberg zog Zotter nach Kärnten, wo er seine Frau Ulrike kennen lernte. Danach wechselte er ins Hilton Hotel, arbeitete mit dem bekannten Koch Werner Matt und schaffte schließlich den Sprung in die Topgastronomie. Doch die Hochleistungsgastronomie war ihm zu anstrengend, Zotter stieg aus. Zu Beginn der Grünen-Bewegung demonstrierte Zotter mit seiner Frau in Hainburg. Diese Zeit beschreibt er als sehr prägend für sein soziales Gewissen.
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Zotter nahm einen Job in New York an, im Hotel "The Pierre". Dort kochte er für exklusive Gäste österreichische Speisen.
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"Wozu der ganze Stress für ein paar Wochen Urlaub im Jahr?" fragte sich Zotter schnell wieder und entschloss sich ein Kaffeehaus in Graz zu eröffnen. Er kreierte exklusive Speisen, etwa eine Sachertorte mit Chili und Ingwer. Das Kaffeehaus war der Beginn von Österreichs berühmten Chocolatier.
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Von 1987 bis 1999 wurde er als selbstständiger Konditor Inhaber von vier Filialen. Aus dieser Zeit stammt auch der von Zotter geprägte Begriff "handgeschöpft". Die Zotter Torten wurden regional bekannt, doch 1999 folgte die Insolvenz. Josef Zotter eröffnete infolgedessen an seinem elterlichen Hof die Zotter Schokoladen Manufaktur.
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Seine Handschöpfungen wurden zum Kult, jährlich kamen neue Schokoladesorten hinzu. Die Manufaktor lief gut, Zotter konnte ausbauen. Ein komplettes Schokoladewerk wurde 2007 in seine Produktion integriert. Zotter ist einer der wenigen Chocolatiers, der mit Interesse den ganzen Weg der Schokoladeproduktion verfolgt. Deshalb ist es ihm auch wichtig, dass seine Schokolade mit fairgehandelten Kakaobohnen hergestellt wird. Er ist der einzige Chocolatier in Europa, der Schokolade ausschließlich in Bio und Fair Qualität produziert.
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Josef Zotter macht bei der fairen Schokoladeproduktion nicht halt. Er fördert karitative und nachhaltige Projekte, hat eine Kooperation mit dem WWF gegen die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes. Auch "seine" Kakaobauern in Venezuela, Nicaragua, Panama, Peru, Brasilien, Bolivien, Ecuador und Costa Rica besucht er regelmäßig. In Nicaragua fördert er zusätzlich Umweltprojekte.
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Jährlich verarbeitet Zotter etwa 450 Tonnen Kakao und 250 Tonnen Zucker. Sein Umsatz verteilt sich zu 55 Prozent auf Österreich und zu 45 Prozent auf das Ausland. Zotter vertreibt seine Produkte ausschließlich an Einzelhändler, um den Mittelstand zu fördern.
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Für seine faire Schokoladeherstellung und sein großes soziales Engagement in vielen Bereichen wurde Josef Zotter mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er erhielt etwa 2006 den "Trigos" Preis, der an Unternehmen mit gesellschaftlicher Verantwortung verliehen wird. Zwei Mal in Folge wurde er mit von Greenpeace mit einem "Hervorragend" in den Themen Ökologie-Inhaltsstoffe, Transport, Verpackung und Gentechnik ausgezeichnet.
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Ein faires Leben
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