Inflation treibt Lohnforderungen - die Spirale dreht sich

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Werden die Güter des täglichen Bedarfs anhaltend teurer, fordern Sozialpartner meist auch hohe Lohnabschlüsse. Die Rekordinflation könnte zu 5,5 Prozent höheren Löhnen in den Kollektivverträgen führen.

Die anhaltende Teuerung vor allem bei Lebensmittel-
und Energiepreisen wird die Forderungen bei den Lohnverhandlungen in diesem Jahr deutlich in die Höhe treiben. Bei einer vom WIFO im Juni prognostizierten Inflation für das Gesamtjahr 2008 von mindestens 3,5
Prozent könnten die Löhne bis zu 5,5 Prozent steigen. Im Vorjahr hatte es bei einer Inflationsrate von 2,2 Prozent beispielsweise bei den Metallern eine 3,5-prozentige Anhebung der Löhne gegeben.

Die Lohn-Preis-Spirale

Die Lohn-Preis-Spirale ist ein Zugang zur Inflationslehre. Wenn Angestellte mehr Lohn erwarten, verlangen die Gewerkschaften höhere Abschlüsse bei den Kollektivvertragsverhandlungen. Steigende Löhne müssen von den Unternehmern aber wieder verdient werden - sie erhöhen die Preise. Das führt wiederum zu noch höheren Lohnforderungen, um die Teuerung auszugleichen. Das führt dann wieder zu höheren Preisen - und die Spirale dreht sich.

Die Inflation ist jedenfalls heuer die höchste in den vergangenen Jahren. Die für das Gesamtjahr prognostizierten 3,5 Prozent sind
allerdings im Juni mit 4,0 Prozent deutlich übertroffen worden. Hält die Teuerung an, könnte es einen Jahreswert von über 3,5 Prozent geben.

Das Verhältnis von Inflation, Wirtschaftswachsum und kollektivvertraglicher Lohnerhöhung (Schnitt durch alle Branchen) seit dem Jahr 2000:

Inflation - Wachstum - Löhne (in Prozent)

Jahr Inflation Wirtschaftswachsum Lohnerhöhungen
2000 2,3 3,4 3,4
2001 2,7 0,7 2,9
2002 1,8 0,9 2,2
2003 1,3 1,1 2,1
2004 2,1 2,3 2,5
2005 2,3 2,0 3,1
2006 1,5 3,3 2,6
2007 2,2 3,4 3,5
2008 3,5 2,3 ?

(APA/ebl)

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