Rein elektrisch, Hybrid oder Plug-in-Hybrid?

Fuhrpark. Ob Transporter, Kombi oder repräsentative Limousine, die Auswahl an Autos mit alternativen Antrieben ist auch für Firmen groß.

Immer mehr Autohersteller setzen auf alternative Antriebe, die gerade auch für Gewerbetreibende und Firmen interessant sind. Einer der Auto-Elektropioniere ist Renault. Den neuen Kangoo ZE, für Unternehmer vorsteuerbefreit, gibt es als Pkw oder als Klein-Lkw mit zwei Radständen und einem Ladevolumen von drei bis 4,6 Kubikmetern. Angetrieben wird er von einem Synchronmotor mit 44 kW mit Automatikgetriebe. Die Reichweite liegt, je nach Fahrstil, zwischen 90 und 130 Kilometer, aufgeladen wird er an einer Haushaltssteckdose in rund acht oder an einer Schnellladestation in drei bis vier Stunden. Die Kosten: Eine Vollladung schlägt mit rund drei Euro zu Buche, die Leasingrate der Batterien monatlich ab 73 Euro. Dazu kommt der Fahrzeuggrundpreis, im günstigsten Fall 20.300 Euro.

Auch Nissan bietet mit dem e-NV200 einen rein elektrisch betriebenen Kleintransporter an. Ebenfalls als Kombi mit 2,3 Kubikmetern Laderaum oder als Kastenwagen mit 4,2 Kubikmetern.

Schnellladung in 30 Minuten

Der Synchronmotor gibt bis zu 80 kW (109 PS) an die Vorderräder ab und ist in sieben Stunden an der Haussteckdose aufgeladen, mit der optionalen Schnellladefunktion in 30 Minuten. Die Reichweite beträgt – bei geeigneter Fahrweise – bis zu 170 Kilometer. Preis ab 24.700 Euro.

Zu alternativen Fuhrparklösungen zählen auch Hybridmodelle. Sie werden in der Regel zwar nicht gefördert, bieten aber die Möglichkeit einer höheren Reichweite. Hybridpionier Toyota hat schon sechs solche Modelle in seinem Portfolio. Vom kleinen Yaris ab 11.600 Euro bis zum geräumigen Prius+ ab 31.800 Euro. Der große Prius bietet sogar sieben Sitze, dazu den bekannten Sparantrieb, bestehend aus einem gelegentlich pausierenden Benzinmotörchen und sauberer Elektrokraft. Beide zusammen leisten bis zu 136 PS. Seinen großen Vorteil spielt der Prius+ in der Stadt aus, wenn hauptsächlich der Elektromotor arbeitet und den Verbrauch auf fünf Liter Super drückt. Auf Autobahnen und Landstraßen steigt dieser auch auf über sieben Liter, dafür fährt man 500 bis 600 Kilometer weit. In der Preisliste startet der Toyota Prius+ bei 31.800 Euro ohne Abgaben.

Kompromiss Plug-in-Hybrid

Neben den reinen Hybridfahrzeugen gibt es den Plug-in-Hybrid, eine Mischform zwischen Hybrid und Elektroauto, dessen Akku auch extern über das Stromnetz geladen wird. Volvo bietet beispielsweise solch einen Antrieb an. Der V60 Plug-in kann bis zu 50 Kilometer mit seinem 50-Kilowatt-E-Motor rein elektrisch fahren, ehe sich der Fünf-Zylinder-Commonrail-Diesel dazuschaltet und bis zu 215 PS an die vier Antriebsräder abgibt. Die 50-Kilometer-Distanz reicht oft, um den täglichen Weg zur und von der Firma abgasfrei zurückzulegen. Aber auch längere Ausfahrten verursachen kein Kopfzerbrechen. Solch Hightech lässt sich ein Premiumhersteller allerdings fürstlich entlohnen, der Volvo-V60-Plug-in-Hybrid kostet ab 57.500 Euro.

Etwas anders ist die Hybridphilosophie des japanischen Premiumherstellers Infinity. In der Sportlimousine Q50 kommt neben dem 3,5-Liter-V6-Benzinmotor mit 364 PS auch ein leistungsstarker elektrischer Zusatzantrieb zum Einsatz. Er verhilft dem Hauptantrieb, wenn es gebraucht wird, zu einem Drehmoment von bis zu 546 Newtonmeter. Der Viertürer kostet samt Allradantrieb und Siebenstufenautomatik dann 57.400 Euro. (ms)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2014)

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