Cernko: "Niemand muss sich Sorgen um sein Geld machen"

PK BANK AUSTRIA 'JAHRESERGEBNIS 2013': CERNKO
PK BANK AUSTRIA 'JAHRESERGEBNIS 2013': CERNKOAPA/HELMUT FOHRINGER
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Obwohl bei 25 Banken zehn Milliarden fehlen, sorgen die Ergebnisse des EZB-Bankenstresstests sorgen in Europa für Erleichterung. Österreichs Bankenverbandschef Cernko vergibt die Note "zwei bis drei".

25 europäische Banken sind durch den Stresstest der EZB gerasselt – darunter wie erwartet auch das Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG. In Summe fehlt den Geldinstituten Kernkapital in Höhe von rund zehn Milliarden Euro. Dennoch zieht die Europäische Zentralbank eine positive Bilanz. Auch an der Wiener Börse reagierte man am Montagvormittag erleichtert: Die beiden österreichischen Bankaktien im ATX verzeichneten Kursgewinne: Die Titel von Raiffeisen kletterten kurz nach Handelsbeginn um 7,27 Prozent auf 18,23 Euro, die Aktien der Erste Group zogen um 8,26 Prozent auf 20,45 Euro an. Mit den Ergebnissen des Banken-Stresstests sei ein Unsicherheitsfaktor beseitigt, sagen Analysten.

Cernko vergibt Note zwei bis drei

Der Stresstest habe gezeigt, dass die Situation in Europa stabil sei, meint Bankenverbandschef Willibald Cernko im Ö1-Morgenjournal. "Niemand muss sich Sorgen um sein Geld machen", so der Bank-Austria-Chef. Allerdings betonte Cernko mehrmals, dass es sich beim EZB-Stresstest zwar um einen "wesentlicher Baustein, um das Vertrauen zurückzugewinnen" handelt – aber noch weitere Schritte folgen müssten: "Wenn ich das persönlich nach dem Schulnotensystem beurteile, würde ich zwei bis drei oder drei geben. Mehr nicht."

Die Banken müssten "aus eigener Kraft Schutzwälle aufbauen", damit der Steuerzahler nicht mehr zum Handkuss komme. Er sei überzeugt, dass dies durch einen Abwicklungsfonds und eine weitere Stärkung des Eigenkapitals gelinge.

Außerdem müssen die Geldinstitute laut Cernko wieder vermehrt Kredite vergeben werden. Der Bankenverbands-Sprecher sieht aber auch die Politik gefordert - und kritisiert einmal mehr die Bankensteuer. "Ich kann nur sagen: Die Banken können sich alle drei Komponenten nicht leisten."

Italien: Lage laut Cernko nicht dramatisch

Neun der 25 durchgefallenen Banken sind aus Italien, wo auch die Bank-Austria-Mutter UniCredit ihren Hauptsitz hat. Das schlechte Abschneiden führt Cernko auch darauf zurück, dass der italienische Staat nur vier Milliarden Euro zur Stabilisierung des Bankensystems aufgewendet hat. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 250 Milliarden Euro, in Spanien 60 Milliarden und in Österreich 19 Milliarden Euro. Dennoch sei die Lage in Italien nicht schlechter als in ganz Europa, letztlich seien es zwei Banken, die nachbessern müssten.

>>> Beitrag im "Ö1-Morgenjournal"

(Red./APA)

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