Die umfassende Flaute im Autosektor wirkt sich immer stärker auf Österreich aus. Der Autozulieferer Epcos bestätigt die Entlassung von zehn Prozent der Belegschaft -
und rechnet trotzdem mit Einstellungen ab dem Frühjahr.
Die Finanzkrise zieht weitere Kreise: Auftragsrückgänge und Stornos speziell im automotiven Bereich haben den weststeirischen Elektronikkomponenten-Hersteller Epcos OHG zu personellen Einschnitten veranlasst: 150 der 1.500 Mitarbeiter des zum steirischen Autocluster (AC Styria) gehörenden Unternehmens wurden zur Kündigung angemeldet, wie vom AMS am Montag bestätigt wurde. Erst vor wenigen Tagen kündigte auch Magna Steyr an, etwa 3000 Mitarbeiter in die Kurzarbeit zu schicken.
Herbert Rumpf, Geschäftsstellenleiter des AMS Deutschlandsberg, bestätigte einen Bericht des ORF, wonach 150 Epcos-Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet wurden, die binnen der kommenden sechs Monate umgesetzt werden sollen. Insbesondere im Bereich der Piezo- und Vielschichttechnik seien von den Großkunden Bosch und Continental Aufräge storniert worden.
Prognose: Neue Einstellungen 2009
Für die Betroffenen gibt es einen Sozialplan. Jene, mit denen das Arbeitsverhältnis einvernehmlich gelöst wird, bekommen eine Abschlagszahlung. Der Rest soll vorübergehend in einer Stiftung unterkommen: Schon für das Frühjahr erwarte die Firma im nicht-automotiven Bereich Aufträge, weshalb es voraussichtlich wieder zu Einstellungen kommen werde.
Als weitere Maßnahmen ist ein Schichtmodell für 150 Mitarbeiter vorgesehen - binnen einer mehrwöchigen Schicht fallen vier Tage aus, wovon für die eine Hälfte die Mitarbeiter über Urlaub, die andere das Unternehmen aufkommt.
Etwa jeder Vierte ist Leiharbeiter
Epcos hatte 2005, als man den Startschuss für eine 90-Millionen-Investition für den Ausbau der Fertigung piezoelektrischer Bauteile speziell für Fahrzeug-Einspritzungen gab, noch 1.850 Personen beschäftigt. Seither, vor allem ab 2007, sind 350 bis 400 Leiharbeiter freigesetzt worden.
(Ag./Red.)