Postämter-Schließung: Bibliotheken als Ersatz?

Symbolbild: Postamt Schließung
Symbolbild: Postamt Schließung(c) AP (Hans Punz)
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In Linz könnten die städtischen Bibliotheken Aufgaben der Post übernehmen, schlägt Planungs-Stadtrat Luger vor. Ähnliche Konzepte für den ländlichen Raum gibt es bereits: Auch dort hat die Post Partner.

"Standortkahlschlag", "Schließungswut", "Kunden- und Mitarbeiterfeindlichkeit": An Kritik an der Post wegen der geplanten Schließung von Filialen fehlt es nicht - vor allem vonseiten der Politik und der Post-Gewerkschaft. Woran es aber mangelt, sind Lösungsvorschläge. Eine Möglichkeit, die Post-Infrastruktur zumindest in Linz aufrecht zu erhalten, hat der Planungsstadtrat Klaus Luger (SPÖ) am Freitag vorgeschlagen: Die städtischen Bibliotheken könnten als Postaufgabestelle fungieren.

"Das ist eine Lösung, die im ländlichen Raum bereits praktiziert wird und durchaus funktioniert." Es könne - "bei allem Verständnis für notwendige Optimierungen innerhalb des Filialnetzes" - nicht sein, dass Postämter ohne Ersatz geschlossen werden, so Luger. Daher bietet er an, dass die Bibliothekszweigstellen in Linz Aufgaben in Form einer Postpartnerschaft übernehmen. Derzeit gibt es in Oberösterreich 210 Postämter und 37 Post-Partner, in denen private Kooperationspartner oder Gemeindeämter die Serviceleistungen der Post anbieten.

Kritik von Politikern und Gewerkschaftern

Vor allem aus Oberösterreich und Kärnten wurden kritische Stimmen zur geplanten Schließung von Postämtern laut: Auch die oberösterreichische Postgewerkschaft hat am Freitag die "Schließungswut" des Managements kritisiert. In einer Presseaussendung sprach sie von "Kunden- und Mitarbeiterfeindlichkeit".

"Eine Vollbremsung" beim Postschließungskonzept forderte der Kärntnter Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ). Kritik am drohenden "Kahlschlag" in der ländlichen Infrastruktur kam in Oberösterreich sowohl von der SPÖ als auch von der ÖVP und den Grünen.

(APA/Red.)

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