Wirtschaft wird immer abhängiger von Banken

OeNB-GOUVERNEUR NOWOTNY
OeNB-GOUVERNEUR NOWOTNY (c) APA (Hans Klaus Techt)
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Österreichische Unternehmen finanzieren sich immer mehr durch Bankkredite, stellt OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny fest. Die Geldbeschaffung über die Börse sei Mitte 2008 "abrupt zu Ende gekommen".

Die Abhängigkeit der heimischen Wirtschaft von den Banken ist im heurigen Jahr massiv gestiegen. Die Unternehmensfinanzierung über Börsen ist seit dem zweiten Halbjahr 2008 "abrupt zu Ende gekommen", stellte der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, fest.

Kreditfinanzierung hat Tradition

Schon bisher spielten Kreditinstitute in Österreich eine viel stärkere Rolle als die Finanzierung über dem Kapitalmarkt. Per Jahresende 2007 finanzierten sich heimische Unternehmen (Außenfinanzierung) zu

  • 28 Prozent über Bankkredite
  • 21 Prozent über börsenotierte Aktien
  • sechs Prozent über Anleihen

1995 betrug der Bankanteil vergleichsweise noch 47 Prozent, die Anleihen machten neun Prozent aus, so Nowotny.

Kreditzinsen sind und werden steigen

Wie die OeNB heute mitteilte, sind die Zinsen im Kundengeschäft der Banken im dritten Quartal in Folge der Leitzinserhöhungen im Juli angehoben worden. Seither hat es zwei Leitzinssenkungen gegeben, sodass inzwischen wieder von baldigen Zinssenkungen ausgegangen werden könne, so Nowotny. Vor allem auch deswegen, weil der Anteil der variabel verzinsten Kredite in Österreich mit 97 Prozent überdurchschnittlich hoch sei. Variabel verzinste Kredite haben keinen Zinssatz. Er ist meist an einen externen Indikator, z.B. den Leitzinssatz, gebunden.

(APA/Red.)

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