Beteiligungen: B&C Holding „genießt“ Gewinne selbst

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Uni Credit(c) REUTERS (GIAMPIERO SPOSITO)
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Die Frage, was die Bank Austria bzw. ihre Mutter UniCredit mit den Beteiligungen an Lenzing, Semperit und Porr sowie etlichen kleineren Firmen macht, ist geklärt.

wien/Linz (eid). Die Frage, was die Bank Austria bzw. ihre Mutter UniCredit mit den Beteiligungen an Lenzing, Semperit und Porr sowie etlichen kleineren Firmen macht, ist geklärt. Die B&C Holding, unter deren Dach die Beteiligungen angesiedelt sind bzw. deren Eigentümerin B&C Privatstiftung kauft der UniCredit die Genussrechte – ausgenommen am Baukonzern Porr – ab. Der Deal soll bis Jahresende stehen.

Der Kaufpreis liegt bei rund einer Mrd. Euro. Das Land Oberösterreich übernimmt eine Haftung von rund 400 Mio. Euro. Davon profitiert besonders der börsenotierte oberösterreichische Faserhersteller Lenzing. Denn das Land hat an die Garantie Auflagen geknüpft: Die Zentrale sowie Forschung und Entwicklung bleiben in Lenzing, die B&C behält 75 Prozent plus zwei Aktien an Lenzing (derzeit hat sie 90,2 Prozent) und das Land bekommt einen Aufsichtsrat.

Die Sorge, dass Lenzing an den Konkurrenten Birla aus Indien verkauft wird, wie monatelang kolportiert, ist damit vom Tisch. Auch Investmentfonds wie Permira, Blackstone oder CVC sollen interessiert gewesen sein. CVC hatte schon 2001 Lenzing gekauft, wurde aber von den EU-Wettbewerbshüter zurückgepfiffen.

Für die Unternehmen bleibt alles beim Alten. Die Genussrechte erlöschen, die B&C behält die Dividenden und gibt sie nicht mehr an die UniCredit weiter. 2007 hat die B&C Holding ein Konzernergebnis von 190,6 Mio. Euro erzielt. 144,6 Mio. Euro entfielen auf Anteile der Gesellschafter der Holding. „Für uns ändert sich aus heutiger Sicht nichts“, sagt Semperit-Boss Rainer Zellner zur „Presse“. An Semperit hält die B&C 25,26 Prozent. Bei Lenzing wollte man die Transaktion offiziell nicht kommentieren. Man sei aber nicht unglücklich, hieß es.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2008)

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