Immobilien werden um ein Fünftel günstiger

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Vor allem österreichischen Investoren ist das Geld ausgegangen. Der Anteil heimischer Investitionen in Österreich sank von 49 auf 45 Prozent.

Wien (b.l.). 2008 war kein gutes Jahr für europäische Immobilien-investoren: Es wurde mit 116 Mrd. Euro nicht einmal halb so viel investiert wie im Jahr davor. Die Preise für Gewerbeimmobilien befinden sich im Sinkflug: Allein Wiener Büros werden sich zwischen 2007 und 2009 um ein Fünftel verbilligen, schätzt man beim Immobilienmaklerunternehmen CB Richard Ellis (CBRE).

Als Letztes brechen üblicherweise die Mieten ein. „Das beginnt jetzt“, sagt CBRE-Chef Andreas Ridder. Stark gesunken sind die Mieten in Kiew, Moskau und Sofia. In Wien freuen sich bisher vor allem Mieter in schlechten Lagen über Rückgänge. Heuer dürften auch die Spitzenmieten (die man in Toplagen zahlt) von 23,5 auf 23 Euro pro Monat und Quadratmeter nachgeben. Standen im Vorjahr noch vier Prozent aller Büros leer, werden es heuer 4,5 Prozent sein.

Österreich scheint damit relativ glimpflich davonzukommen. Während die Immobilieninvestitionen in ganz Europa im Vorjahr um 53 Prozent zurückgingen, sanken jene in Österreich „nur“ um 30 Prozent auf zwei Mrd. Euro. Die Folge: Der Anteil Österreichs am Investmentkuchen stieg von 1,1 auf 1,7 Prozent. Doch entfielen mehr als 600 Mio. Euro auf einen einzigen Deal: den Erwerb der Shopping City Süd durch Unibail-Rodamco.

Kein Geld für Osteuropa

Nachgelassen hat die Kauflust österreichischer Investoren im In- und Ausland: Immofinanz & Co. ist schlicht das Geld ausgegangen. Der Anteil heimischer Investitionen in Österreich sank von 49 auf 45 Prozent. Noch stärker haben sich die Österreicher aus Osteuropa zurückgezogen, wo sie einst Topinvestoren waren: Diesen Platz haben jetzt die Deutschen eingenommen. In Summe haben die Geldflüsse nach Osteuropa von 15 Mrd. Euro (2007) auf 9,5 Mrd. Euro (2008) nachgelassen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2009)

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