OeNB: Konjunktur-Talfahrt bis zur Trendwende Mitte 2009

(c) APA (Robert Jaeger)
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Die Oesterreichische Nationalbank schätzt, dass das reale BIP in Österreich im ersten Quartal um 1,5 und im zweiten um 0,7 Prozent schrumpft. Dann sollte aber der Konjunktur-Tiefpunkt erreicht sein.

Zum Jahresbeginn 2009 hat sich die Talfahrt der heimischen Wirtschaft beschlaunigt. Gemäß den Ergebnissen des aktuellen Konjunkturindikators der Oesterreichischen Nationalbank wird das reale Bruttoinlandsprodukt im laufenden Quartal um 1,5 Prozent im Vergleich zu den letzten drei Monaten 2008 schrumpfen.

BIP

Das Brutto-Inlands-Produkt ist die Summe aller Wertschöpfungen innerhalb einer Volkswirtschaft. Es entsteht aus der Summe aller produzierten Waren und Dienstleistungen abzüglich der Vorleistungen der einzelnen Betriebe. Steuern werden addiert, Subventionen abgezogen. Ein stark vereinfachtes Beispiel: Ein Importeur kauft eine Ware X um 15 Euro. Er verkauft sie um 18 Euro an einen Großhändler. Dieser verkauft sie um 21 Euro an einen Einzelhändler. Dort kauft sie ein Konsument um 26 Euro. Hier wurden 3+3+5 = 11 Euro Wertschöpfung erzielt, das BIP stieg dadurch um elf Euro.

Das BIP in absoluten Zahlen ist das "nominelle BIP", das "reale BIP" ist das um die Inflationsrate bereinigte nominelle BIP.

Die aktuellen Ergebnisse des Konjunktur-Indikators:

BIP real Veränderung zum1. Qu 082. Qu 081. Qu 092. Qu 09Vorjahresquartal2,52,1-1,4-2,3Vorquartal0,50,2-1,5-0,7Weniger Exporte

Österreich ist sehr stark von der Entwicklung der internationalen Märkte abhängig. So lassen stark rückläufige Aufträge aus dem Ausland für das erste Quartal 2009 auf einen weiteren Einbruch der Ausfuhren erwarten. Das sieht man auch am deutlich geringeren LKW-Verkehrsaufkommen, so die OeNB.

Mitte des Jahres kommt die Trendwende

"Wir erwaren jedoch, dass der Konjunkturtiefüunkt im ersten Halbjahr 2009 erreicht wird. Im weiteren Jahresverlauf sollten dann die Steuerreform und die Konjunkturpakete zu einer Stabilisierung beitragen", kommentiert OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny die akutellen Wachstumsaussichten.

(ebl)

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