Hypo-Abwicklung: Deutsche Kritik an "Bananenrepublik"

Markus Soeder Bayerischer Staatsminister der Finanzen fuer Landesentwicklung und Heimat CSU in der
Markus Soeder Bayerischer Staatsminister der Finanzen fuer Landesentwicklung und Heimat CSU in derimago/Müller-Stauffenberg
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Dass Österreich kein Geld mehr in die Hypo-Bad-Bank Heta steckt, sorgt in Deutschland für Kritik. Das schade dem Image Europas.

Wien. Deutschland übt immer harschere Kritik daran, dass die österreichische Bundesregierung kein Geld mehr in die Hypo-Abbaugesellschaft Heta steckt. Denn unter den vielen Hypo-Gläubigern, die um ihr Geld umfallen werden, sind auch deutsche Banken und Versicherungen. Laut ORF-Radio fürchten sie um rund sieben Milliarden Euro.

Nach dem bayerischen Finanzminister, Markus Söder, ruft das nun auch Nordrhein-Westfalens Finanzminister, Norbert Walter-Borjans, auf den Plan. Die Vorgehensweise der Regierung schade nicht nur dem Vertrauen in den Finanzplatz Österreich, sondern werde auch auf dem internationalen Finanzmarkt, etwa in Asien, kritisch gesehen. „Wir reden über Mitteleuropa, über das, was von Asien aus als Kernland des Vertrauens gesehen wird. Wenn hier irgendwo der Eindruck entsteht, hier verhält sich jemand wie eine Bananenrepublik, dann ist das in der Finanzszene Asiens irgendwann eine Nachricht“, so Walter-Borjans. Es handle sich um einen Imageschaden für ganz Europa.

Österreich habe die europäischen Bankenabwicklungsrichtlinien „fehlerhaft in nationales Recht übersetzt – mit dem Ziel, sich aus der Verantwortung zu stehlen“, moniert der nordrhein-westfälische Finanzminister und stellte weitere Klagen in den Raum.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.04.2015)

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