Heta-Abschreibungen drücken auch Hypo NÖ in die Verlustzone

Die Presse (Michaela Bruckberger)
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Die Bank betont, trotz des Verlusts von 31,3 Millionen Euro "kerngesund" zu sein. Ohne Wertberichtigungen hätte es einen Gewinn gegeben.

Die Hypo Niederösterreich verbucht wegen Wertberichtigungen für Anleihen der Heta, Abbaueinheit der früheren Kärntner Hypo, für 2014 einen Verlust von 31,3 Millionen Euro. Die Abschreibungen für die Heta-Papiere im Wert von 225 Millionen Euro belief sich auf 64 Millionen Euro, teilte die Bank am Freitag mit. Das Kerngeschäft sei aber "positiv" verlaufen, ohne Wertberichtigungen hätte es einen Gewinn gegeben. Bereits am Donnerstag verkündete die Hypo Steiermark ihr negatives Jahresergebnis aufgrund der Heta-Abschreibungen.

Die Hypo NÖ hat damit ihre Heta-Anleihen zu gut einem Viertel abgeschrieben. Die Empfehlung der Europäischen Zentralbank lautet auf 50 Prozent Abschreibung, in Österreich hat aber die Aufsicht keine entsprechende Vorgabe gemacht. In der Bank heißt es dazu, man halte sich an die Vorgaben und beobachte die Entwicklungen. Die getroffene Wertberichtigung entspreche aber der aktuellen Lage.

Hypo-Pfandbriefstelle nicht berücksichtigt

Keinen Niederschlag in den Wertberichtigungen der Hypo Niederösterreich findet die Finanzierung der Hypo-Pfandbriefstelle. Die Kärntner Hypo kann ihre Verpflichtungen gegenüber der Pfandbriefstelle wegen des Zahlungsmoratoriums der FMA nicht wahrnehmen. Daher müssen die anderen Hypos beziehungsweise die Bundesländer dafür einspringen. Die Hypo Niederösterreich stelle nur die Liquidität für Niederösterreichs Zahlungen an die Pfandbriefstelle zur Verfügung, daher sei keine eigene Wertberichtigung nötig, heißt es. Das sei "wie ein Kredit".

Ohne die Heta-Belastungen hätte die Hypo Niederösterreich 2014 einen Gewinn in der Größenordnung von 20 Millionen Euro - dem langjährigen Schnitt - geschrieben.

"Hypo NÖ ist kerngesund"

"Die Hypo Niederösterreich ist kerngesund und für die Zukunft sehr gut aufgestellt" wird Vorstandsvorsitzender Peter Harold in der Aussendung zitiert. Das zeige sich auch darin, dass die Hypo NÖ im Vorjahr eine 500 Millionen Euro schwere Benchmark-Anleihe platzieren konnte. "Welche Auswirkungen das Heta-Moratorium und die damit in Zusammenhang stehenden Belastungen, nicht nur für österreichische Banken, mittel- und langfristig auf den Ruf des Finanz- und Bankplatzes Österreich haben, bleibt freilich abzuwarten" hält die Bank fest.

(APA)

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