Der Zusammenschluss mit sechs weiteren Volksbanken zu einer "Volksbank Wien-NÖ-Burgenland" fand keine Mehrheit. Über das weitere Vorgehen herrscht jetzt Ratlosigkeit.
Die Mitglieder der Volksbank Marchfeld (Gänserndorf) haben - anders als letztlich von Vorstand und Aufsichtsrat erbeten - gegen die Fusion mit sechs weiteren Volksbanken zu einer "Volksbank Wien-NÖ-Burgenland" gestimmt. Der Tagesordnungspunkt Fusion fand laut "NÖN" in einer außerordentlichen Generalversammlung nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Die anderen Beschlüsse wie Verbundvertrag-Neu seien zwar angenommen worden, sind aber ohne die Verschmelzung problematisch.
Die Vorstände Hartwig Trunner und Erich Fellner hatten sich dem Bericht zufolge vorweg intensiv um eine Stand-alone-Lösung mit einem Kooperationspartner bemüht, der ihnen jedoch nach massivem Druck der Finanzmarktaufsicht (FMA), trotz bereits sehr weit fortgeschrittener Verhandlungen, abhandengekommen sei. Einen Alleingang der Volksbank Marchfeld - in welcher Form auch immer - will die Behörde nicht akzeptieren, das hat die FMA auch anderen "Abtrünnigen" unter den regionalen Volksbanken klargemacht.
Abbau der ÖVAG findet trotzdem statt
In der Generalversammlung der Volksbank Marchfeld hat sich der Vorstand bemüht, die Mitglieder von der Alternativlosigkeit einer Verschmelzung zu überzeugen, allerdings erfolglos. Wie es für die lokale Bank jetzt weitergeht, weiß niemand. Die FMA hatte zuletzt in letzter Konsequenz den sogenannten "Rebellen" sogar mit der Abwicklung gedroht.
Der Abbau der teilstaatlichen Volksbanken AG (ÖVAG) ist durch das negative Votum jedoch nicht gefährdet. Für die Spaltung des Instituts in eine Bad und eine Good Bank war eine Zustimmung von 90 Prozent aller lokalen Volksbanken notwendig. Dieses Quorum wurde bereits vor mehreren Wochen erreicht, "Die Presse" berichtete. Mitte des Jahres soll die Restrukturierung - nach erfolgreicher Zustimmung durch die Aufsichtsbehörden - nun eingeleitet werden.
(APA)