Hanlo Fertighaus insolvent: 75 Mitarbeiter betroffen

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Die Stagnation des österreichischen Marktes sowie der Verdrängungswettbewerb sind für die Schieflage des steirischen Unternehmens verantwortlich.

Die steirische Hanlo Fertighaus GmbH mit Sitz in Graz hat am Dienstag Insolvenz angemeldet. Die Firma hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. 75 Mitarbeiter sind betroffen. Es wird nach einem strategischen Investor für die Muttergesellschaft gesucht, um den Gläubigern - rund 190 Lieferanten - eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren anzubieten.

Die Ursache für die Insolvenz sei ein zunehmender Verdrängungswettbewerb am österreichischen Markt. Daher musste die Firma Auftragsrückgänge verzeichnen. Hinzu komme, dass Banken weniger Kredite an Häuslbauer vergeben und daher auch weniger Eigenheime gebaut würden. Weiters war das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mit hohen Vorfinanzierungskosten bei zwei Großprojekten - mehrgeschoßiges Wohnbauprojekt im Ausland und eine Wohnsiedlung in Graz - konfrontiert. Bei diesen beiden Bauvorhaben war es durch Unwetter im Frühjahr 2015 zu Verzögerungen gekommen.

Die Passiva betragen mehr als 21 Millioen Euro, die Aktiva müssen laut den Kreditschützern von AKV, KSV1870 und Creditreform erst ermittelt werden. Ihr Verkehrswert dürfte aber um die 815.000 Euro betragen.

Seit 2011 in Investorhänden

Das Unternehmen wurde 1975 von Hanno Loidl gegründet und beschäftigt sich mit dem Vertrieb und der Montage von in Holzbauweise errichteten Niedrigenergiehäusern. Es bestehen sechs Standorte in Musterparks in Vösendorf-Süd, Haid bei Ansfelden, Graz-Weblinger Gürtel, Eugendorf, Feldkirch und Klagenfurt.

Im Jahr 2011 schied Hanno Loidl aus dem Traditions-Unternehmen aus und es wurde von der europaweit agierenden Green Building Group übernommen. Seit damals werden auch 100 Prozent des Stammkapitals an Hanlo von der Green Building Group GmbH gehalten, welche wiederum mehrheitlich (93,36 %) im Eigentum der H.I.G. Capital steht, einer weltweiten Beteiligungsgesellschaft. Hanlo ist daher seit 2011 eine der Marken der Green Building Group, die jährlich rund 500 Wohnprojekte in den Kernmärkten Österreich und Deutschland realisiert.

(APA)

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