Teak Holz: Neustart nach Insolvenz?

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Der Plantagenbetreiber braucht drei Millionen Euro für den Fortbestand.

Wien. Die Zwischenfinanzierung wollte Teak-Holz-Vorstand Franz Fraundorfer schon zu Ostern in der Tasche haben – bis jetzt ringt das schwer angeschlagene Unternehmen, das Plantagen in Costa Rica betreibt, jedoch darum. Schon gar fehlt die kräftige Geldspritze, die das Überleben des Unternehmens nachhaltig sichern würde. Nur ein Stillhalteabkommen mit den Gläubigern sorgt für ein wenig Luft.

Bei einem Treffen der Gläubiger der 15,6 Mio. Euro schweren Wandelschuldanleihe, die im August fällig wird, wurden nun zwei Restrukturierungsvarianten diskutiert: einerseits der Verkauf der Plantagen. Fraundorfer hat allerdings schon im Februar klargemacht, dass der Erlös nicht ausreiche, um die Schulden von 31,7 Mio. Euro zu decken. Für den Weiterbestand brauche Teak Holz aber gut drei Mio. Euro, hieß es.

Die Insidern zufolge erfolgversprechende Alternative ist eine Insolvenz, also ein Sanierungsverfahren. Aus diesem heraus könnten Gläubiger und Dritte die Assets von Teak Holz in einer neu zu gründenden Gesellschaft übernehmen und die Plantagen bis zur Ernte weiterführen. Aber auch in diesem Fall brauchte es zumindest drei Mio. Euro. Denn die Bäume würden erst in sieben Jahren „reif“. Bei Teak war niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Die Probleme der Firma wurden im Dezember akut, als bekannt wurde, dass auf den Plantagen 660.000 Teakbäume stehen und nicht 1,3 Millionen, wie in früheren Bilanzen angegeben. Der Jahresabschluss für 2013/14 musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden, weil der Wirtschaftsprüfer keine positive Fortbestandsprognose abgeben konnte. Im März wurde BDO-Austria-Manager Thomas Jakobowitz als Sanierer für drei Monate in den Vorstand geholt.

Die Wandelschuldverschreibung ist mit den Aktien der Plantagenbesitzgesellschaften der THI Gruppe in Costa Rica besichert. Allerdings ist die Sicherstellung kompliziert. Sicher ist indes, dass die Aktionäre im Fall der Insolvenz alles verlieren würden. Ein doppelter Verlust, nachdem die Aktie, die mit neun Euro emittiert worden ist, nur mehr 36 Cent wert ist.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2015)

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