Kostenexplosion bei Airport-Terminal: Suche nach Schuldigen

 SKYLINK
SKYLINK (c) APA (Ernst Weiss)
  • Drucken

Nachdem sich die voraussichtlichen Kosten für den Bau des Terminals "Skylink" verdoppelt haben, wird der Bau nun gestoppt. Nun wird geklärt, ob der schnelle Abgang von Vorstand Christian Domany in Zusammenhang mit der Kostenexplosion steht.

Nachdem der Flughafen Wien am Mittwoch, einen Tag vor der heutigen Jahreshauptversammlung, die Notbremse beim Terminalneubau "Skylink" verkündet hat - eine so genannte "Bauunterbrechnung" wurde verfügt - geht es nun an die Klärung der Baukostenexplosion und der Schuldfrage. Der schnelle Abgang von Ex-Vorstand Christian Domany war bereits mit der Kostenexplosion in Verbindung gebracht worden. Fragen der kollektiven Organverantwortung seien aber weiter zu prüfen, auch rechtliche Evaluierungen werden nicht ausgeschlossen, heißt es von informierter Seite.

Weil die Baukosten nach letztem Stand mit 830 bis 900 Mio. Euro doppelt so hoch ausfallen dürften wie vor Baubeginn 2006 geplant, wurde der Weiterbau überall dort gestoppt, wo aktuell Gefahr bestehe, dass der Mitteleinsatz in "stranded investments" mündet, also in hohe Abschreibungen, wie heute am Rande der Hauptversammlung zur APA verlautete.

Unbekannte Risiken

Selbst wenn der im Grundriss schon fertige Bau deutlich später und redimensioniert in Betrieb geht, wird es wohl nicht weniger Geld kosten als die jetzt neu veranschlagte Summe, hieß es. Da gehe es noch gar nicht um unbekannte Risiken aus Fehlplanungen. Die Hülle des Bauwerks steht bereits. Welche Teile davon zum jetzt anvisierten Eröffnungsdatum 2011 in Betrieb gehen, sollen die neuen Pläne zeigen. Dass das Gebäude aber nur zur Hälfte bezogen würde, gilt eher als ausgeschlossen.

Hauptaktionäre des börsenotierten Flughafen Wien sind die Bundesländer Niederösterreich und Wien mit je 20 Prozent.

Die Aktie des Flughafen Wien notierte Donnerstagmittag bei 24,55 Euro, mit 0,29 Prozent leicht im Plus.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.