Ring Bäckerei Linz: Masseverwalter sucht Käufer

Clemens Fabry
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470 Arbeitsplätze wackeln bei der insolventen Pan&Co-Gruppe. Für die verschiedenen Bächereibetriebe gibt es mehrere Interessenten.

Die insolvente Pan&Co-Gruppe macht vorerst weiter, wie Masseverwalter Thomas Kurz der APA am Freitag mitteilte. Die Oberbank habe eine Sockelfinanzierung von einer Million Euro gewährt. Von einer Rettung wollte er aber noch nicht sprechen, nach einem Käufer werde weiter gesucht. Über die Zukunft von Ring könnte nächste Woche eine erste Entscheidung fallen.

"Die Backstationen der großen Handelsketten werden nicht ohne Teiglinge sein", ist Kurz, der in der oberösterreichischen Bäckerei-Großinsolvenz für Pan&Co (Success, Eurocool, Blaschke, B&G Backen) zuständig ist, für die nähere Zukunft optimistisch. Lieferanten und Kunden würden zum Unternehmen stehen, die knapp 70 Arbeitsplätze sollen vorerst "im Wesentlichen" erhalten bleiben. Die Sanierung soll über den Verkauf des Unternehmens erfolgen. Sein "Fortführungshorizont" reiche zwar bis September, "ich möchte aber vorher veräußern".

Filialen werden bis Ende Juni weitergeführt

Der zweite Masseverwalter Norbert Mooseder ist für die Insolvenzen von Ring, Salzkammergut Bäckerei und der P&C Kaffee Vertriebs GmbH zuständig. An diesen Unternehmen hängt der weitaus größere Teil der Jobs. Das Filialnetz von Ring und die Produktionsstätte der Salzkammergut Bäckerei werden bis Ende Juni oder Anfang Juli weitergeführt, erklärte der Anwalt im Gespräch mit der APA. Parallel arbeite er an der Verwertung. Es gebe zwar bereits mehrere Interessenten, noch sei aber völlig unklar, ob es zu einer Aufsplittung kommen werde oder nicht.

Bei P&C wird für das Cup&Cino-Kaffeehaus in Linz ein Käufer gesucht, drei andere Franchisenehmer dieser Kette sollen auf eigene Faust weitermachen können. Für den dritten Teilbereich der P&C, den Handel mit Kaffee, Kaffeemaschinen und -zubehör, soll ebenfalls ein Käufer gefunden werden, erklärte Mooseder.

Offen ist auch noch die Frage der Arbeitsplätze: "Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Dienstnehmer wieder in der gleichen Branche beschäftigt sein wird", ob 50, 80 oder 100 Prozent könne man aber noch nicht sagen, sagte Mooseder. Am Dienstag findet eine Gläubigersitzung statt. Dort will er sich seine Pläne absegnen lassen.

Bis zu 470 Jobs wackeln

Die Firmengruppe Pan&Co mitsamt der Traditionsbäckerei Ring war am Dienstag pleitegegangen, in Linz und Salzburg wurden insgesamt acht Insolvenzanträge gestellt. Die bisherigen Eigentümer gaben darin an, keine Sanierung zu beabsichtigen. Es wackeln die Jobs von bis zu 470 Mitarbeitern, die Schulden belaufen sich auf 40 Mio. Euro. Es handelt sich um die bisher größte Insolvenz des heurigen Jahres in Österreich.

(APA)

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