Kritik an OMV: Rumänen ersetzen österreichische Arbeiter

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Ein pensionierter OMV-Mann übt in einem Medienbericht heftige Kritik an seinem Ex-Arbeitgeber. Unter dem Deckmantel eines internen Trainings würden "systematisch Arbeitsplätze vernichtet".

Der börsennotierte Erdöl- und Gaskonzern OMV ist wegen seines Sparkurses in Gänserndorf (Niederösterreich) in der Kritik. Im dortigen Betrieb würden "systematisch Arbeitsplätze von österreichischen Arbeitnehmern, die bei verschiedenen Partnerfirmen arbeiten, vernichtet", sagte ein pensionierter OMV-Mann den "Niederösterreichischen Nachrichten" (NÖN). Die Österreicher würden durch Rumänen ersetzt. Die OMV hole sei einem Jahr Arbeiter aus Rumänien nach Gänsernorf, um "unter dem Deckmäntelchen eines internen Trainings" beispielsweise die Crew der Firma KWD (Koller Workover & Drilling) zu ersetzen. KWD repariere seit vielen Jahren für die OMV defekte Öl- und Gasbohrungen. "Jetzt muss die Firma aber schließen, die Leute stehen auf der Straße", wird der frühere OMV-Bedienstete zitiert.

Die Menschen aus Rumänien hätten jeweils nur einen Vertrag mit sechs Monaten Laufzeit. "Wenn sie weniger als ein halbes Jahr hier arbeiten, müssen sie ihre Steuern in Rumänien bezahlen." Nach sechs Monaten gingen sie wieder zurück in ihr Heimatland, um nach weiteren sechs Monaten wieder zurückzukehren. "In der Zwischenzeit werden sie durch andere rumänische Arbeiter ersetzt", so der pensionierte OMV-Mitarbeiter zur Zeitung

OMV verteidigt sich: "Keine Billiglohnkräfte"

Die teilstaatliche OMV verteidigt den Sparkurs und verweist auf das schwierige wirtschaftliche Umfeld mit einem Ölpreisverfall von mehr als 110 Dollar auf 60 Dollar je Fass.

Die Menschen aus Rumänien seien langjährige Mitarbeiter der OMV-Konzerntochter Petrom, "nicht extra angestellte Billiglohnkräfte", so OMV-Sprecher Johannes Vetter am Dienstag zur APA. Derzeit seien 20 Petrom-Angestellte zu Fortbildungszwecken in Gänserndorf, bald würden es nur noch zehn sein. Vor ein, zwei Jahren hatte die OMV an ihrem Standort in Niederösterreich vier sogenannte Bohrtürme inklusive Wartungsmannschaften im Einsatz. Mittlerweile seien es nur mehr zwei, ab dem Sommer werde auf ein Team reduziert.

Zudem dürfe man nicht vergessen, dass für die OMV auch zahlreiche Österreicher in Rumänien tätig seien, die in Österreich Steuern zahlten.

>>> Bericht in den "NÖN"

(APA)

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