Heimische Industrie erwartet Verdoppelung der Iran-Exporte

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Österreich sei gut positioniert, meint IV-Chefökonom Helmenstein. Die Exporte könnten um mehrere Hundert Millionen Euro zulegen.

Die Industriellenvereinigung (IV) hält nach der Aufhebung der Sanktionen eine Verdoppelung des österreichischen Exportvolumens in den Iran für möglich. 2014 gingen die Ausfuhren auf umgerechnet rund 270 Mio. Euro zurück. Bis 2018 könnten sie bei friktionsfreie Umsetzung des Abkommens um rund 110 Prozent auf 575 Mio. Euro ansteigen.

"Österreich ist gut positioniert, um in den kommenden Jahren optimal von der Aufhebung der Sanktionen profitieren zu können", so IV-Chefökonom Christian Helmenstein am Donnerstag in Wien.

Halbierung während der Sanktionen

Traditionell sei der Handel mit dem Iran im Vergleich zur Wirtschaftskraft der beiden Länder überproportional ausgeprägt. Gelinge es, an diesen Effekt anzuknüpfen, sollte in den nächsten Jahren eine Handelsexpansion auf 500 Mio. Euro möglich sein.

Ein kurzfristiges Wiedererstarken in diesem Ausmaß erscheine nicht nur aufgrund des Aufholbedarfes wahrscheinlich, Österreich dürfte als Ort des Vertragsabschlusses auch einen Vertrauensvorschuss auf Seiten der iranischen Handelspartner genießen. Für den Iran erwartet Helmenstein einen Anstieg des Wirtschaftswachstums auf 5 Prozent.

Im Jahr 2005 lagen die Exporte in den Iran mit 549 Mio. Dollar auf dem Höchststand. Von 2006 bis 2010 bewegten sie sich zwischen 450 und 500 Mio. Dollar. Durch die Sanktionen gingen sie erheblich zurück und beliefen sich 2014 auf nur mehr 296 Mio. Dollar, so der IV in einer Sonderanalyse.

(APA)

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