Mehr Jobs für Ältere durch weniger Lohn

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Der Thinktank Agenda Austria kritisiert das Senioritätsprinzip. Im Pensionsrecht sollten Änderungen vorgenommen werden.

Wien. Der Thinktank Agenda Austria präsentiert einen Vorschlag, wie die Beschäftigungschancen Älterer erhöht werden könnte: indem man man das Senioritätsprinzip abschwächt und Ältere stattdessen nach ihrer Leistung bezahlt – sprich, ihre Löhne senkt. Dadurch würde man den Jüngeren auch keine Jobs wegnehmen, heißt es in der Studie „Jung, älter, arbeitslos“. Das zeige die empirische Analyse.

Österreich hat im EU-Vergleich ein besonders ausgeprägtes Senioritätsprinzip. Derzeit kann das Gehalt von Älteren praktisch nur durch Änderungskündigungen gesenkt werden. Die drei Autoren schlagen vor, die Lohnkurven abzuflachen: „Es wäre zu überlegen, ob eine Lohnanpassung entsprechend der Leistungsentwicklung nicht im Interesse der Arbeitnehmer wäre.“ Dadurch würden die Beschäftigungschancen älterer Menschen, die an Erwerbsarbeit interessiert seien, erhöht.

Auch im Pensionsrecht sollten Änderungen vorgenommen werden. Die wirtschaftsliberale Denkfabrik macht sich für eine Pensionsautomatik stark: „Während die meisten europäischen Länder dem Trend der steigenden Lebenszeit mit längeren Arbeitszeiten begegnen, versucht sich Österreich dieser Entwicklung so weit es geht zu entziehen.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2015)

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