Villach muss seine "Kärnten Therme" mit viel Geld retten

(c) C.SCHELLANDER/Kärnten Therme
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Das beschlossene Hilfspaket sieht vor, die jährliche Pacht massiv zu senken, außerdem will die Stadt Fitnessgeräte ankaufen.

Der Villacher Stadtsenat hat am Mittwoch ein Hilfspaket für die finanziell angeschlagene Kärnten Therme beschlossen. Die SPÖ-Stadträte stimmten zu, ÖVP- und FPÖ-Vertreter enthielten sich der Stimme. Zudem gibt es in Villach Wirbel um einen nicht veröffentlichten Prüfbericht zur Therme, die ÖVP verlangt eine Stellungnahme vom Städtebund.

Das beschlossene Hilfspaket sieht vor, die jährliche Pacht von mehr als 900.000 Euro auf 574.800 Euro zu senken, außerdem will die Stadt Fitnessgeräte aus dem Eigentum der Betreibergesellschaft ankaufen. Während die Anschaffung der Fitnessgeräte einmalig rund 800.000 Euro kostet, wurde vom Stadtsenat der Maximalbetrag für die Rettung der Kärnten Therme mit 770.000 Euro festgelegt. "Das ist der maximale Betrag, den die Stadt jedes Jahr aufwenden könnte", sagte Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) im Gespräch mit der APA. Er gehe aber davon aus, dass es nicht so viel werde.

Geschäftsführerin zufrieden

Susanna Mayerhofer, Geschäftsführerin der Kärnten Therme Betriebs GmbH, zeigte sich zufrieden mit den beschlossenen Maßnahmen: "Seit zweieinhalb Jahren haben wir darum gebeten, die Pacht zu senken, weil solche Beträge einfach nicht zu erwirtschaften waren. Es ist nicht möglich, dass wir jedes Jahr mehr als 500.000 Euro zuschießen." Grund für das Minus in der Bilanz sei unter anderem die schwierige wirtschaftliche Lage. "Mit den Besucherzahlen sind wir absolut zufrieden, es hapert aber bei den Zusatzkonsumationen", betonte Mayerhofer.

Ein genauer Blick auf die Therme soll jedenfalls mit einem Kontrollamtsbericht geworfen werden, der morgen, Donnerstag, präsentiert wird. Um diesen Bericht gab es in den vergangenen Wochen heftigen Wirbel. So hätte der Kontrollausschuss den Prüfbericht nicht zugestellt bekommen, Bürgermeister Albel jedoch schon. Albel rechtfertigte das mit einer langjährigen Praxis, wonach der Kontrollausschuss Prüfberichte erst dann bekommen würde, wenn eine Sitzung des Ausschusses einberufen wird. Ob diese Vorgehensweise rechtens ist, will nun ÖVP-Klubobmann Christian Pober klären - er hat den Städtebund um eine Stellungnahme dazu gebeten.

ÖVP: "Vorschnelle Aktionen helfen nicht"

Pober warnt außerdem vor einer Schnellschussaktion: "Vorschnelle Aktionen der SPÖ helfen der Kärnten Therme nicht." Ihm stößt außerdem der Umstand auf, dass sich der Gemeinderat ausgerechnet am 29. Juli - mitten in der Villacher Kirchtagswoche - mit der Kärnten Therme beschäftigen soll. Denn im allgemeinen Trubel könnte, befürchtete Pober, die kritische Materie untergehen. Die Beschlüsse zur Therme dürften dort jedenfalls durchgehen, die SPÖ hält nämlich, wie im Stadtsenat, auch im Gemeinderat die absolute Mehrheit.

(APA)

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