Dieselpreis kratzt an der 1-Euro-Marke

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An einigen Tankstellen in Oberösterreich kostet ein Liter Diesel aktuell weniger als einen Euro. Die Schere zwischen Diesel- und Benzinpreisen geht jedoch immer weiter auseinander.

Der Ölpreis ist wieder an einem Tiefstand angekommen. So kostet ein Barrel US-Ölsorte WTI (159 Liter) an den Rohstoffbörsen aktuell umgerechnet etwa 46 US-Dollar und damit in etwa so viel wie zuletzt rund um den 20. März dieses Jahres. Das ist eine gute Nachricht für die Autofahrer: Im Vergleich zum Juni sind die Durchschnittspreise Diesel im Juli gesunken, teilt der ÖAMTC mit. Demnach kostete im Juli der Liter Diesel 1,139 Euro nach 1,173 Euro im Juni. Bei den Werten handelt es sich um österreichweiten Mittel, der tagesaktuelle Preis für Diesel beträgt heute, Mittwoch, 1,101 Euro. An einigen wenigen Tankstellen - alle in Oberösterreich - ist der Liter Diesel sogar unter einem Euro gefallen.

Aber nicht alle Autofahrer jubeln. Denn der Benzinpreis liegt vergleichsweise hoch und müsste im Schnitt zumindest um fünf Cent je Liter niedriger sein, argumentiert der Automobilclub. Der Liter Super kostete im Juli 1,284 Euro (Juni: 1,278 Euro). Der ÖAMTC fordert daher die Mineralölwirtschaft dringend auf, die günstigen Ölpreise bei allen Sorten in die Preiskalkulation einfließen zu lassen. Denn der Preis für das Barrel Öl bleibt gleich - ganz egal, ob daraus Benzin oder Diesel wird. 

Weltweit hohe Nachfrage nach Benzin

Eine genaue Analyse der monatlichen Durchschnittspreise der beiden Kraftstoffarten zeigt laut ÖAMTC eindeutig, dass die Schere zwischen den Diesel- und Benzinpreisen zusehends aufgeht. Lag der Preisabstand zu Jahresbeginn noch bei etwa drei Cent je Liter, so sind es jetzt bereits 16 Cent.

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Im Vorjahr gab es interessanterweise während der Haupturlaubssaison das gleiche Phänomen, sagt Elisabeth Brandau von der Abteilung Verkehrswirtschaft des ÖAMTC, der Unterschied hatte sich dann im Jahresverlauf wieder reduziert. Ein Erklärungsversuch ist auch, dass die ausländischen Touristen, die unser Land im Sommer mit ihren Fahrzeugen queren oder besuchen, mehrheitlich Benzin tanken und deshalb versucht werde, die Preise hoch zu halten.

In Deutschland, wo gegenwärtig mit bis zu 30 Cent eine noch extremere Preiskonstellation zwischen Benzin und Diesel herrscht, argumentiert Christian Küchen, Chef des deutschen Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) den Unterschied mit der global hohe Benzin-Nachfrage. Vor allem Amerikaner haben derzeit riesigen Benzin-Bedarf. Diesel wird weltweit dagegen nicht so stark nachgefragt.

(red.)

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