Kärntner "Bonitätsbereiniger" Boniflex pleite

(c) Boniflex
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Das Unternehmen wirbt mit der Wiederherstellung der Kreditwürdigkeit. In Branche stößt das Geschäftsmodell schön länger auf heftige Kritik.

Der selbst ernannte "Bonitätsbereiniger" Boniflex ist zahlungsunfähig, wie der Kreditschutzverband von 1870 am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. Die Kärntner Firma hat mit einer groß angelegten Werbekampagne in Radio und TV versprochen, die Kreditwürdigkeit von Privatpersonen wieder herzustellen, indem angeblich unrichtige Einträge bei Auskunfteien wieder gelöscht werden. Das wurde jedoch von den Kreditauskunfteien widerlegt, wie das "Format" berichtet.

Boniflex hat in Werbesports den Eindruck vermittelt, dass zahlreiche Bewertungen der Kreditwürdigkeit bei Wirtschaftsauskunfteien falsch seien und dies negativen Einfluss auf die betroffenen Personen haben könnte. Laut Boniflex seien die Hälfte von etwa sieben Millionen Daten nicht korrekt. Die Arbeiterkammer warnt bereits seit längerem vor dem Unternehmen, zumal falsche Einträge kostenlos gelöscht werden könnten.

Hohe Beträge für Service

Schlecht angekommen ist in der Branche auch, dass die nun insolvente Boniflex teils überhöhte Beträge für das Service verlangte. Dabei hat laut Gesetz jeder Bürger das Recht, einmalig pro Jahr eine kostenlose Selbstauskunft einzuholen. Auch die sonstigen Boniflex-Tarife stießen auf Kritik. Boris Recsey, Geschäftsführer von Auskunftei CRIF, sagte bereits im März gegenüber dem "Format": "Boniflex verlangt von arglosen Bürgern und Unternehmen bis zu 750 Euro für die stets kostenlosen und gesetzlich vorgesehenen Dienstleistungen von Auskunfteien. Die Dienstleistungen liefern aus unserer Sicht keinerlei Mehrwert."

>> Artikel auf "Format.at"

(red.)

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