Wien: Rund 10.000 Wohnungen stehen längere Zeit leer

Fabry
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In etwa 35.000 Wohnungen in Wien ist derzeit niemand gemeldet, 25.000 Wohnungen sind am Markt.

Wien hat erhoben, wie viele Wohnungen derzeit nicht genutzt werden - angesichts von Schätzungen, in denen zuletzt von bis zu 100.000 leer stehenden Objekten die Rede war. Das Ergebnis liegt deutlich darunter. Laut Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) sind etwa 35.000 Wohnungen betroffen. Davon würden jedoch nur rund 10.000 längerfristig nicht genutzt, erklärte der Ressortchef am Donnerstag.

Für die Untersuchung entwickelte die Wiener Wohnbauforschung (Magistratsabteilung 50) ein Rechenmodell, das laut Stadtrat auf dem Wiener Bevölkerungsregister (WBR) basiert. Damit habe man auch die Dauer des Leerstands erheben können, wurde betont.

25.000 Wohnungen am Markt aktiv

Derzeit ist in 35.000 Unterkünften niemand gemeldet. "Davon sind 25.000 Wohnungen am Markt aktiv", erläuterte Ludwig vor Journalisten. Das bedeute, dass sie gerade angeboten oder demnächst vergeben werden. Wohnungen, die von Verlassenschaftsverfahren betroffen sind, sind darin ebenfalls enthalten. Der Leerstand dauere in dieser Kategorie von drei Wochen bis zu zweieinhalb Jahren.

10.000 Behausungen bleiben hingegen längere Zeit ohne Bewohner, wobei fast ausschließlich der private Bereich dafür verantwortlich ist. Umfassende Sanierungen wurden als ein Grund für die Nicht-Nutzung genannt. Problematisch sei die Zahl keineswegs, wurde beteuert. Laut Ludwig braucht eine Stadt Leerstandsreserven, um Um- und Neuzuzüge zu ermöglichen. Zwei bis vier Prozent seien international üblich.

Betrachtet man die längerfristig nicht vergebenen Objekte, liegt Wien hier darunter: Die 10.000 Objekte machen laut Wohnbauressort rund ein Prozent des Bestandes aus. Der marktaktive Leerstand betrage rund 2,5 Prozent. Einschreiten will die Stadt hier nicht: Ludwig zeigte sich etwa gegenüber einer Leerstandsabgabe äußerst skeptisch. Es sei nicht gewiss, ob der Aufwand, den eine solche bedeute, sich auch rechnen würde.

So manche Wohnungen werden übrigens zwar vergeben, sind für den Markt aber trotzdem nicht relevant - da sie nur für Kurzaufenthalte zu haben sind: Ludwig schätzt, dass rund 5.000 Bleiben zu touristischen Zwecken über die einschlägigen Online-Portale vermietet werden.

(APA)

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